Gespräche in der Schweiz Kein Waffenstillstand im Sudan, aber mehr humanitäre Hilfe

Es ging bei den Gesprächen in der Schweiz gar nicht um eine politische Lösung des Machtkampfs im Sudan, nur um einen Waffenstillstand, um mehr humanitäre Hilfe zu ermöglichen. Der Erfolg ist dürftig.

 
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Genf - Bemühungen der USA um ein Ende der Kämpfe im Sudan sind in der Schweiz vorerst gescheitert. Allerdings konnte die humanitäre Hilfe für die notleidende Bevölkerung zumindest punktuell verbessert werden. Mit Blick auf eine Waffenruhe wäre mehr Fortschritt wünschenswert gewesen, räumte der US-Sonderbeauftragte für den Sudan, Tom Perriello, ein.

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Ziel der Gespräche war, die Regierungstruppen (SAF) und die Milizen (RSF) zu einem Waffenstillstand zu bewegen, um die humanitäre Hilfe zu verbessern. Die SAF blieben dem Treffen aber fern. So sprachen vor allem technische Experten über Hilfsmöglichkeiten.

Die RSF schickte zwar eine Delegation. Vor Ort gingen die Kämpfe aber nicht nur weiter, sondern eskalierten, unter anderem in der Region El Fascher in Nord-Darfur. Mehr als 100 Zivilisten kamen ums Leben, wie Perriello auf X schrieb.

Blutiger Machtkampf

In dem rohstoffreichen Land liefern sich Regierungstruppen und Milizen seit April 2023 einen blutigen Machtkampf. Mehr als zehn Millionen Menschen sind vertrieben worden. 25 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte der gesamten Bevölkerung, ist nach Angaben des Welternährungsprogramms (WFP) akut von Hunger bedroht.

Inzwischen gibt es auch Cholera-Ausbrüche, wie die Weltgesundheitsorganisation (WHO) berichtet. Die lebensgefährliche Durchfall-Krankheit wird durch ein Bakterium ausgelöst, das sich über verunreinigtes Wasser und unter unhygienischen Zuständen ausbreitet.

Ein Grenzübergang zum Tschad geöffnet

Perriello nannte die Öffnung eines Grenzübergangs zum Tschad als eines der Ergebnisse der Gespräche. Nach Angaben des UN-Nothilfebüros Ocha gelangten seitdem 15 Lastwagen mit Hilfsgütern und Saatgut über Adre im Tschad ins Land. Er hoffe, dass hunderte weitere Lastwagen folgen, sagte Perriello. Es gebe Vereinbarungen für die Ausweitung von Hilfslieferungen über mindestens zwei weiteren Routen: Port Sudan und Sennar im Süden des Landes.

Der SAF und der RSF werden schwere Menschenrechtsverletzungen vorgeworfen, darunter sexuelle Gewalt. Zumindest die Milizen der RSF hätten einem Verhaltenskodex mit Mindeststandards zugestimmt, an den alle Soldaten gebunden sein sollen, sagte Perriello.