Zudem befragte die ECDC 3272 HIV-infizierte Menschen in der WHO-Region Europa zu ihrer gesellschaftlichen Lage. Die Angst vor Stigmatisierung ist teilweise so groß, dass 30 Prozent der Befragten ihren HIV-Status in der Familie verschwiegen, 22 Prozent sogar gegenüber Sexualpartnern. 15 Prozent der Teilnehmer gaben an, in Zusammenhang mit ihrem HIV-Status von Menschen außerhalb ihrer Familie und ihres Freundeskreises bedroht, beschimpft oder körperlich verletzt worden zu sein.
In Deutschland stehen den Angaben zufolge 97 Prozent jener Menschen, die mit einer HIV-Diagnose leben, unter einer antiviralen Therapie. Allerdings wüssten hierzulande schätzungsweise nur etwa 90 Prozent derjenigen, die mit HIV infiziert sind, von ihrer Infektion, heißt es weiter. Insgesamt leben in der WHO-Region Europa etwa 2,6 Millionen Menschen mit dem HI-Virus. 2021 war der HIV-Erreger bei etwa 106 500 Menschen neu festgestellt worden.