Ältere Studien teils fehleranfällig
Baaken erklärte, dass sich die Forschenden zudem sogenannte Zeitreihenanalysen angeschaut hätten. Dabei werden unter anderem die Anzahl der Mobilfunkverträge über die Jahre mit Daten aus den Krebsregistern etwa aus Australien, Südkorea, England oder den skandinavischen Ländern abgeglichen. "Auch da gab es keine Zunahme an Hirntumoren, die auf einen Zusammenhang mit Mobiltelefonen schließen lassen würde."
Einzelne ältere Fall-Kontroll-Studien, in denen erkrankte Personen etwa zu ihrer Handynutzung befragt wurden und mit Nicht-Erkrankten verglichen, hatten immer mal wieder einen Zusammenhang zwischen Krebserkrankungen und Mobilfunknutzung hergestellt. "Aber die sind anfällig für bestimmte Fehlerarten", erläuterte Baaken. Mittlerweile gebe es Ergebnisse aus Studien mit großen Gruppen, die in vielen Aspekten den Fall-Kontroll-Studien überlegen seien. "Das hat die Einordnung noch mal geändert."
5G noch nicht mit untersucht
Die neue Meta-Studie ist im Fachblatt "Environment International" erschienen. Sie schließt Studien bis Ende 2022 ein, deswegen fehlen Studien etwa zum neuen Mobilfunkstandard 5G. "Wir haben aber Studien mit Kontakt zu Radarquellen eingeschlossen, und Radar hat eine ähnliche Frequenz wie 5G", sagte Baaken.
Grundsätzlich stellt sich demnach die Frage, ob es überhaupt sein kann, dass Strahlung von Mobiltelefonen, also elektromagnetische Wellen, einen Einfluss auf Zellen im Körper haben kann. So etwas wird zum Beispiel auch im Labor getestet. Das Bundesamt erklärt, so ein Wirkmechanismus sei nicht bekannt. "Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es zum jetzigen Zeitpunkt keinen gesicherten Wirkmechanismus, dass hochfrequente elektromagnetische Felder, die von Mobiltelefonen und Basisstationen ausgehen, Krebs erzeugen."