Lieber etwas zu trinken geben
Für Eltern, Kindergärtner und Lehrer reicht es hingegen in der Regel, bei einem möglichen pflanzlichen Vergiftungsfall etwas zu trinken zu geben. „Das darf auch Milch sein, wenn das Kind Milch bevorzugt“, so Seidel. „Denn deren Fettgehalt ist mittlerweile oft so niedrig, dass sie kaum noch – was ja weithin als Nebenwirkung genannt wird – die Resorption fettlöslicher Gifte unterstützen kann.“ Prinzipiell sind Tee, Wasser oder Saft ideal, insofern es ja in erster Linie darum geht, per Verdünnung die Reizwirkung der problematischen Substanzen zu lindern.
Nicht zu vergessen schließlich, dass natürlich schon im Verdachtsfall eines Kontakts mit einer giftigen Pflanze der Giftnotruf kontaktiert werden kann. Denn oft weiß man ja nicht sicher, ob etwa ein Kind von den Tollkirschen genascht oder sie nur gepflückt hat. „Da gilt der Satz: Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste“, betont Seidel. Aber er gelte eben nicht, wenn ein Kind zwei unreife Kirschen gegessen hat.