Große Aktion Erik braucht Hilfe

Esther Bauerle
Der elfjährige Erik. Foto:  

Der elfjährige Köditzer ist schwer krank und benötigt eine Stammzellspende. Der TSV Köditz organisiert eine Registrierungsaktion für potenzielle Spender.

 
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Vor zwei Wochen hat der elfjährige Erik aus dem Köditzer Ortsteil Siebenhitz eine lebensbedrohliche Diagnose bekommen. Er leidet unter einer schweren Erkrankung des blutbildenden Systems – einer seltenen Krankheit, durch die er selbst kein eigenes Blut mehr produzieren kann. Die einzige Überlebenschance für ihn ist eine Stammzellspende. Um einen geeigneten Spender zu finden, organisiert der TSV Köditz am Sonntag, 26. März, eine Registrierungsaktion der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS).

Wegen einer Erkältung war Eriks Familie vor zwei Wochen mit ihrem Sohn zum Arzt gegangen. Eigentlich wollten sie nur Medikamente für den bevorstehenden Urlaub besorgen. Dann bemerkte der Arzt Eriks geschwollene Mandeln: Er riet dazu, sie zu entfernen. Zur Vorbereitung der Operation machten die Ärzte des Klinikums Plauen ein Blutbild. Dabei entdeckten die Ärzte die schwere Erkrankung. Seit der Diagnose befindet sich Erik im Uniklinikum Jena. Dort versuchten die Ärzte, dem Elfjährigen mit Blutkonserven zu helfen. Und scheiterten: Nur eine Stammzellspende kann Eriks Leben retten.

Eigentlich würde Erik in diesen Tagen in seinem Verein, dem TSV Köditz, Fußball spielen. Oder daheim vor der Playstation sitzen. Stattdessen liegt er im Krankenhaus. Um Erik zu helfen, stellen sein Verein, seine Familie und viele Freunde eine Registrierungsaktion auf die Beine. Alle, die mitmachen, könnten das Leben des Elfjährigen retten – oder das von anderen Erkrankten. Die Registrierung laufe ähnlich ab wie an einer Corona-Teststation, sagt Alexander Spindler aus dem Vorstand des TSV Köditz: „Potenzielle Spender reiben ein Wattestäbchen an der Mundinnenseite und geben das dann in ein Behältnis. Es gibt keine Blutentnahme.“ Gerade 17- bis 35-jährige Männer zeigten die höchste Trefferquote auf, erklärt Spindler. Gleichzeitig sei das auch die Gruppe, die am wenigsten bei der DKMS registriert seien.

Neben der Registrierungsaktion wird es vor Ort auch einen Verkauf von Speisen und Getränken geben. Der Erlös geht an Eriks Familie und an die DKMS selbst. Daneben wurde auch ein Spendenkonto für die Familie eingerichtet. Die Spenden helfen den Eltern, um die Fahrten ins Krankenhaus nach Jena und den bevorstehenden Umbau des Hauses zu bezahlen: Beispielsweise gibt es besondere Notwendigkeiten im Badezimmer. Gerade weil sie ihre Berufstätigkeit einschränken müssen, um für ihren Sohn – und ihre 13-jährige Tochter – da sein zu können.

Alexander Spindler kennt Erik durch den Verein gut. Der Elfjährige spielt bei den U13-Junioren des TSV Köditz: „Erik spielt mit Leib und Seele Fußball und identifiziert sich zu 100 Prozent mit dem Verein.“ Spindler berichtet, dass gerade der persönliche Bezug die Aktion zu einer Herzensangelegenheit mache. Er halte es für wichtig, zu helfen.

Da zeigt sich Spindler begeistert von der bisherigen Hilfsbereitschaft und dem Zusammenhalt der Köditzer: „Die Unterstützung ist positiv erdrückend und zieht schon weite Kreise – das ist auch richtig so.“

Gemeinsam mit Michael Wurzel und Marco Merkel von der Feuerwehr Joditz sowie Bernd Schaller, Jugendbeauftragter der Gemeinde Joditz, möchte er darauf aufmerksam machen, dass auch kleine Aktionen Großes bewirken können: „Jeder kann helfen.“

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