Was müssen Waldbesitzer nun tun? Frischer Befall ist anhand des braunen Bohrmehls, das sich am Stammfuß, an den Wurzelanläufen der Bäume und hinter den Rindenschuppen sammelt, erkennbar. Die Waldbesitzer müssen ihre Waldbestände regelmäßig und bei geeigneter Witterung auf Neubefall kontrollieren. „In den letzten Tagen war es wegen des Regens unmöglich, Befall zu finden“, erklärt Schmidt. „Aber kommt der erste heiße Tag, dann geht es sofort los, und die grünen Fichten werden befallen. Diesen ersten Befall muss man finden und die Bäume sofort entnehmen. Ansonsten läuft man das ganze Jahr hinterher und kann womöglich nichts mehr aufhalten.“
Von der Eiablage bis zum Ausflug der Jungkäfer bleiben etwa sechs bis acht Wochen Zeit, um die Brut abzutöten. Der Einsatz zugelassener Insektizide oder das Entrinden der Stämme sind wirksame und effiziente Methoden. Auch kann das entnommene Holz – mitsamt den Eiern und Larven – aus dem Wald gebracht werden, in einen Mindestabstand von 500 Metern.
Kommt ein Waldbesitzer seiner Verpflichtung zur Bekämpfung des Borkenkäfers nicht nach, werden die Förster des AELF Kulmbach aktiv. „Wir werden in diesem Jahr verstärkt auf der Fläche unterwegs sein. Wir haben zusätzliches Personal eingestellt und ziehen Kräfte aus anderen Landesteilen zusammen“, kündigt Schmidt an – und findet deutliche Worte: „ Stellen wir fest, dass der Borkenkäfer nicht bekämpft wurde, wird dies Konsequenzen für den Waldbesitzer haben. Unsolidarisches Verhalten gegenüber Waldnachbarn wird nicht toleriert. Der Borkenkäfer kennt keine Eigentumsgrenzen. Es gibt in diesem Jahr keine Ausreden. Der Holzpreis stimmt, wir haben ein sehr attraktives Förderprogramm und forstliche Dienstleister mit Maschinen, die den Waldbesitzern bei der Arbeit helfen können, stehen in großem Umfang zur Verfügung. Dies haben mir die Waldbesitzervereinigungen in beiden Landkreisen noch einmal versichert“, erklärt Schmidt. Auch sollten Waldbesitzer ein finanzielles Interesse haben ihre Fichten zu schützen. Denn der Holzpreis für käferfreies Fichtenholz steigt immer weiter an.