Kripo ermittelt in Marktredwitz Drei Verdächtige flüchten nach Bluttat

und , aktualisiert am 05.04.2021 - 18:00 Uhr

Die Polizei sucht nach den Unbekannten­, die einen 21-Jährigen in Marktredwitz schwer verletzt haben. Eine Großfahndung am Ostersonntagabend ist ohne Ergebnis geblieben.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Marktredwitz - Stundenlang knatterte nachts ein unbeleuchteter Hubschrauber über Marktredwitz und Waldershof: Mit einem enormen Aufgebot hat die Polizei am Ostersonntagabend nach drei mutmaßlichen Tätern gefahndet, die einen jungen Marktredwitzer so schwer verletzt haben, dass er stark blutend ins Krankenhaus gebracht werden musste. Doch bislang blieb die Suche vergeblich.

Opfer musste bremsen

Der 21 Jahre alte Autofahrer war mit einem Bekannten gegen 20 Uhr auf dem Von-Cramm-Weg oberhalb des Auenparks und der Tennisplätze in Marktredwitz unterwegs. Ersten Ermittlungen der Polizei zufolge trafen die beiden während ihrer Autofahrt auf zwei Männer und eine Frau, die an der Einmündung zur Südstraße unterwegs waren. Weil einer dieser Fußgänger die Straße blockierte, musste der 21-Jährige bremsen und konnte nicht weiterfahren. Daraufhin stiegen die beiden Autoinsassen aus und gerieten mit dem Fußgänger-Trio in einen Streit. Dieser gipfelte der Polizei zufolge in einer „kurzen, aber handfesten Rangelei“.

Wunde am Oberkörper

Anschließend kehrten die Autoinsassen in ihren Wagen zurück, und der 21-Jährige setzte die Fahrt fort. Doch bereits nach wenigen Metern bemerkte der junge Mann eine stark blutende Wunde an seinem Oberkörper. Also stoppte er erneut und kollabierte außerhalb seines Wagens. Während sein Beifahrer sofort die Rettungskräfte verständigte, ergriffen die drei Fußgänger die Flucht.

Ein Notarztteam brachte den schwer, aber nicht lebensgefährlich Verletzten in ein Krankenhaus. Ob es sich um eine Schussverletzung oder die Folgen einer eine Messerstecherei handelt, ist bisher unbekannt.

Suche in Brauerei

Die Polizeieinsatzzentrale veranlasste unmittelbar nach der Tat eine groß angelegte Fahndung nach den Flüchtigen. Ein Großaufgebot an Einsatzkräften sperrte das Gelände großräumig ab und beleuchtete den Auenpark für die Suche mit Flutlicht. 20 Polizisten durchkämmten außerdem das Gelände der nahe gelegenen Brauerei Nothhaft, nachdem ein Zeuge hier einen Flüchtenden gesehen hatte.

Hubschrauber kreist stundenlang

Unter Leitung der Inspektion in Marktredwitz beteiligten sich zahlreiche Streifenpolizisten der umliegenden Dienststellen an der Suche. Auch Polizeihunde waren im Einsatz, und die Besatzung eines Polizeihubschraubers unterstützte die Kollegen aus der Luft. Dennoch blieb die Fahndung bis in die späten Abendstunden ohne Ergebnis. Kriminalbeamte aus Hof nahmen die Ermittlungen auf und kümmerten sich am Tatort um die Spurensicherung.

Blutspuren kleben an Leitplanke

Noch am Ostermontagmorgen klebten die Blutspuren an einer Leitplanke im Von-Cramm-Weg. Überreste wie Spritzen, blutige Tupfer und Verbandszeug-Verpackungen wiesen außerdem darauf hin, dass der Verletzte gleich am Tatort eine Erstversorgung erhalten hatte.

Da in der Nacht stundenlang das laute Geknatter eines unbeleuchteten Hubschraubers über Marktredwitz und Waldershof zu hören war, nahmen sehr viele Menschen Anteil am Geschehen. In den sozialen Medien überschlugen sich die Mutmaßungen. Auf Facebook wurde zudem heftig über die Ursachen für die Tat diskutiert: „Corona verblödet alle“, meinten einige, andere verwahrten sich energisch dagegen, den Lockdown als Entschuldigung für derartige Verbrechen anzusehen.

Spaziergänger fassungslos

Etliche Spaziergänger im Auenpark und der Umgebung zeigten sich auch am Ostermontag noch fassungslos über die Bluttat. „Ich gehe jeden Abend mit meinem Hund im Von-Cramm-Weg im Dunklen Gassi – das traue ich mich jetzt nicht mehr“, sagte eine junge Frau.

Beschreibung der Fußgänger

Die drei flüchtigen Fußgänger beschreibt die Polizei wie folgt:

Der erste Tatverdächtige ist ein etwa 30 Jahre alter Mann mit kurzen schwarzen Haaren und einem Dreitagebart. Bekleidet war er mit einer blauen Jacke und blauen Jeans.

Der zweite Tatverdächtige ist ebenfalls ein rund 30 Jahre alter Mann. Er trug eine schwarze Jacke und eine blaue Jeans.

Die dritte Tatverdächtige ist eine cirka 30 Jahre alte Frau mit schulterlangen, lockigen, hellbraunen Haaren. Sie hatte eine schwarze Tasche dabei und war mit einer beigen Jacke und einer blauen Jeans bekleidet.

Zeugen, die Hinweise auf die Gesuchten geben können oder die Auseinandersetzung beobachtet haben, werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 092817040 bei der Kriminalpolizei in Hof zu melden.

Autor

Bilder