Gründer an der Hochschule Hof Praxis am Campus

Oleksii Solntsev (links) und Anton Yakhno entwickeln einen voll automatisierten 3D-Drucker. Im Hintergrund (von links) Michael Seidel, Gründungsberater an der Hochschule, Isabelle Völkel und Jörg Raithel vom Projekt Startuplab, das Gründungsinteressierte an der Hochschule fördert. Foto: Hochschule

Die Gründerförderung an der Hochschule Hof trägt immer mehr Früchte. Masteranden entwickeln einen 3D-Hybriddrucker. Er hat den Modellen auf dem Markt etwas voraus.

 
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Hof - Die Förderung von Gründern wird an der Hochschule Hof und dem Digitalen Gründerzentrum Einstein 1 großgeschrieben und bringt mittlerweile sichtbare Erfolge. Ein Beispiel: Andy Gradel, Gründer und Geschäftsführer der BtX energy GmbH, ist jüngst mit dem Rainer-Markgraf-Preis ausgezeichnet worden. Gradel ist leitender Ingenieur am Institut für Wasser- und Energiemanagement der Hochschule Hof und befasst sich mit nachhaltigen und innovativen Energielösungen.

Ein weiteres Beispiel: Johannes Garbarek, Gründer und CEO der ahearo GmbH, hat Ende November den ersten digitalen Audiokiosk Deutschlands gestartet und wurde für den Deutschen Gründerpreis nominiert. Mit SmartZavod folgt ein weiteres Gründerteam aus der Hochschule, das sich mit der Entwicklung eines voll automatisierten Hybriddruckers beschäftigt und dafür bereits einen Gründerpreis erhalten hat.

Oleksii Solntsev, 25 Jahre, und Anton Yakhno (26) sind Masteranden im Studiengang Maschinenbau an der Hochschule Hof. Sie arbeiten seit einem halben Jahr an der Entwicklung eines multifunktionalen 3D-Druckers. Den ersten Prototyp haben sie im Rahmen des Kickstart-Förderprogramms des Bundesministeriums für Bildung und Forschung, das Hofer Studierenden eine Anschubfinanzierung von 7500 Euro für ihr Gründungsvorhaben gewährt, gebaut. Mit ihrer Geschäftsidee haben die beiden Gründer von SmartZavod (ukrainisch für Smarte Fabrik) auch die Jury des mit umgerechnet über 20 000 Euro dotierten Gründerpreis Ukrainian Startup Fund in ihrer Heimat Kiew überzeugt und damit zusätzliches Geld für die Weiterentwicklung eingesammelt.

3D-Drucken ist eine Zukunftstechnologie, deren Einsatz vor allem in der Herstellung von Einzelanfertigungen und Ersatzteilen zunimmt - etwa bei Prothesen in der Medizin, von Modellen, Kleinserien und Prototypen. Die Vorteile gegenüber herkömmlichen Produktionsverfahren liegen in der schnelleren und günstigeren Produktion, weil die vorgelagerte Herstellung der Formen für die Gießverfahren wegfallen. Viele 3D-Drucker sind aber Insellösungen. Das heißt, sollen unterschiedliche Materialien verarbeitet werden oder neben dem Druck zum Beispiel Fräs- oder Laserarbeiten gemacht werden, sind in aller Regel mehrere Geräte notwendig. Das Team von SmartZavod möchte dieses Problem durch einen voll automatisierten und multifunktionalen Hybriddrucker lösen. „Unser Drucker soll bis zu 30 verschiedene Materialien verarbeiten können, über acht Werkzeugköpfe verfügen, die vollautomatisch gewechselt werden können. Damit würde Drucken, Fräsen und Laserschneiden in einem einzigen Gerät möglich“, sagt Anton Yakhno.

„Wir haben das Gründerökosystem in den letzten Jahren Schritt für Schritt ausgebaut, erst mit dem Aufbau des Digitalen Gründerzentrums und letztes Jahr mit dem Startuplab, das potenzielle Existenzgründer in einer ganz frühen Phase unterstützt, bei der Ideenfindung und der Entwicklung von ersten Demonstratoren. Wir freuen uns natürlich, dass unser Engagement auch Früchte trägt, sagt Michael Seidel, Professor für Entrepreneurship und Gründungsberater an der Hochschule.

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