Selb Goetheplatz-Kreisel soll bis Ende 2022 fertig sein

Genau in der Mitte zwischen Bahnhofstraße, Friedrich-Ebert-Straße und dem Bahnhof selbst soll der Kreisverkehr entstehen – und das noch im Jahr 2022. Foto: /Stadt Selb

In einem Grundsatzbeschluss entscheidet sich der Stadtrat Selb für einen Kreisverkehr vor dem Bahnhof. Allerdings sollen nach Möglichkeit zusätzliche Parkplätze geschaffen werden.

 
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Selb - Der Kreisverkehr auf dem Goetheplatz vor dem Bahnhof ist beschlossene Sache. Am Mittwoch fasste der Selber Stadtrat einstimmig den Grundsatzbeschluss, den Kreisel aufgrund der überarbeiteten Planung zu bauen. Allerdings soll die Verwaltung intern und losgelöst von dieser Grundsatzentscheidung prüfen, ob zusätzliche Parkplätze vor allem für die Bewohner der Friedrich-Ebert-Straße geschaffen werden können. Angeregt hatte dies Michael Sporer (Aktive Bürger), der dabei von allen anderen Fraktionen unterstützt wurde.

Zur Vorgeschichte: Bereits im Juni 2020 hatte der Stadtrat die Umgestaltung des Goetheplatzes zu einem Kreisverkehr beschlossen. Ein Problem und Kritikpunkt war damals aber noch die Anbindung der Friedrich-Ebert-Straße an den Kreisel: So hätte man nur nach rechts in Richtung Hallenbad abbiegen können.

Die Planung, die Bauamtsleiter Helmut Resch nun am Mittwoch vorlegte, sieht einen Kreisverkehr mit einem Fahrbahnaußendurchmesser von 38 Metern vor. Platziert ist der Kreisverkehr genau in der Mitte zwischen Bahnhof- und Friedrich-Ebert-Straße. Die Gehwege sind – wie beim Marienplatz – mit einem fünf Meter breiten Grünstreifen von der Fahrbahn abgerückt. Sowohl die Bahnhof- als auch die Friedrich-Ebert-Straße schwenken zum Kreisverkehr hin. Damit kann laut Resch auch die Friedrich-Ebert-Straße in allen Richtungen und von allen Fahrzeugarten ohne Einschränkung befahren werden.

Kein weiterer Grunderwerb

Zwischen dem Kreisverkehr und der Post sollen demnach Parkplätze angelegt werden, um den Wegfall von Stellplätzen auszugleichen. Ein weiterer Vorteil: Ein zusätzlicher Grunderwerb werde nicht erforderlich. Wie Resch sagte, habe der Verkehrsgutachter die aktuelle Planung mit der Verkehrsprognose 2030 verglichen und für sehr geeignet gehalten.

Noch eine Übereinstimmung gibt es zum Marienplatz: Der Radverkehr soll entsprechend der Empfehlungen für Radverkehrsanlagen auf der Fahrbahn geführt werden, um Gefahren bei der Überquerung der Ein- und Ausfahrten des Kreisels zu verhindern.

Michael Sporer verwies darauf, dass die Parkplatzsituation in der Friedrich-Ebert-Straße sehr beengt sei. Immerhin gebe es dort rund 50 Haushalte und Gastronomie. Auch Kunden der Post parkten in diesem Bereich. Die als Ausgleich geplanten Parkplätze seien wahrscheinlich nicht ausreichend. Er plädierte dafür, auf dem Gelände oberhalb des Post-Areals einen öffentlichen Parkplatz einzurichten. Er bat die Verwaltung, die Möglichkeiten und Kosten zu prüfen.

Interne Prüfung

Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch und Bauamtsleiter Resch schlugen vor, die Anlage weiterer Parkplätze hausintern zu prüfen, allerdings losgelöst vom anstehenden Grundsatzbeschluss. Dabei sollen auch mögliche Kosten geprüft werden.

Resch argumentierte, dass die Grundsatzentscheidung zum jetzigen Zeitpunkt wichtig sei. Der Entwurf sei mit der Regierung von Oberfranken abgestimmt, um dann auch zeitnah ausschreiben zu können. Immerhin gehe es auch um die Förderung der Baumaßnahme. Sporer erklärte sich damit einverstanden.

Kai Hammerschmidt (SPD) stimmte Michael Sporer zu, verwies aber auch darauf, dass es nur noch elf Monate bis zu den Bayerisch-tschechischen Freundschaftswochen seien: „Schaffen wir das bis Anfang 2023?“ Resch zeigte sich optimistisch. Der Goetheplatz halte weniger Herausforderungen parat als der Marienplatz, außerdem hätten die ESM und die AWS bereits Vorarbeiten geleistet. „Das müsste zu schaffen sein. Unser Ziel ist es, bis Ende 2022 fertig zu werden.“ Man bereite zurzeit auch schon die nächsten Schritte vor.

Rad-Anbindung

Nach der Anbindung des Radverkehrs über das Bahnhofsareal zur Kappel fragte Walter Wejmelka (SPD). Laut Aussage von Helmut Resch werde dies noch ausgearbeitet und in einer der nächsten Sitzungen vorgelegt. Wejmelka bat darum, dabei das gesamte Umfeld in die Prüfung mit einzubeziehen.

Wolfgang Kreil (CSU) lobte die aktuelle Planung, die deutlich besser für den Verkehrsfluss sei als die bisherige. In Sachen Parkplätze regte er an, auch das Areal zwischen dem Kreisverkehr und dem Bahnhofsgebäude zu prüfen. Eventuell könnten auch dort Parkplätze entstehen. Resch antwortete, dass es westlich des Gebäudes zwei öffentliche Parkplätze geben werde.

Roland Schneider (Freie Wähler Selb) brachte den Parkplatz vor den ehemaligen „Selber Diensten“ ins Gespräch. Möglicherweise könne die Stadt diese Fläche kaufen und als Parkfläche ausweisen. Dem hielt OB Pötzsch entgegen, dass der Besitzer des Gebäudes eine gewerbliche Vermietung anstrebe. Und diese Vermietung solle eben auch die Parkflächen umfassen. Deswegen sei die von Schneider vorgeschlagene Variante eher auszuschließen.

Der Stadtrat beschloss einstimmig den Ausbau des Goetheplatzes zum Kreisverkehr und beauftragte die Bauverwaltung, die Zuschussanträge bei der Regierung von Oberfranken einzureichen. Außerdem beauftragte der Stadtrat die Bauverwaltung, die Maßnahme im Jahr 2022 durchzuführen.

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