Grundschule Münchberg Ein neuer Schüler auf vier Pfoten

Matthias Kuhlemann
Nach seiner erfolgreichen Ausbildung bekommt Milo mit seinem Frauchen, Fachoberlehrerin Christina Müller, von Schulleiter Udo Schönberger seine erste Schultüte überreicht. Foto: Kreuzberg-Schule

In Zukunft besucht auch Goldendoodle Milo die Münchberger Grundschule. Er hat für diesen Einsatz zusammen mit seinem Frauchen eine Ausbildung absolviert.

 
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Münchberg - Normalerweise hat man seine Einschulung im September, wenn das neue Schuljahr beginnt. Bei Milo war das anders. Er ist ein Goldendoodle, eine Mischung aus Großpudel und Golden Retriever. Er ist der erste Schulhund an der Grundschule Münchberg. Seinen ersten Schultag hatte er bereits im Juli. Nicht nur er war ganz gespannt auf diesen Tag, sondern auch die Lehrerin Christina Müller, seine Besitzerin. Aber auch die Schulkinder waren aufgeregt und freuten sich, Milo in der Schule als neuen „Mitschüler“ begrüßen zu dürfen.

Doch bis es zum ersten Schultag kommen konnte, war es ein weiter Weg für Milo und sein Frauchen. Ein Hund, der als Schulhund eingesetzt werden soll, muss dafür keine spezielle Ausbildung ablegen. Aber um bestens qualifiziert zu sein, hat Christina Müller eine Ausbildung zur Schulhundeführerin bei „Familienhund-Bavaria“ absolviert und erfolgreich bestanden; auch Milo ist nun ausgebildet zum Schulbegleithund. Auch eine Wesensüberprüfung hat er bestanden. Das berechtigt ihn zu einem Einsatz als Klassenpräsenzhund, Schulbesuchshund oder Lesehund.

Nächster Schritt war dann ein Konzept für den Einsatz von Milo in der Münchberger Grundschule, um es dem Schulamt, dem Elternbeirat und auch dem Sachaufwandsträger vorzu legen. Diese Institutionen mussten dem Schulhundprojekt zustimmen. Nachdem dies nun alles vorlag, stand also der „Einschulung“ Milos nichts mehr im Weg.

Eingewöhnung

Schulhunde werden in Deutschland, Österreich und der Schweiz bereits mit Erfolg eingesetzt. Es ist wissenschaftlich nachgewiesen, dass Kinder in Anwesenheit eines Hundes konzentrierter und motivierter lernen. Die ersten Schnupperstunden mit Milo haben auch sehr positive Eindrücke bei allen Beteiligten hinterlassen. Aktuell befindet sich Milo noch in der Eingewöhnungsphase. Seine Einsatzzeiten in der Schule werden nun erst stückweise gesteigert. Milo ist momentan zwei Stunden in der Woche und vor allem in den Pausen im Einsatz. Da Christina Müller als Fachlehrerin klassenübergreifend für Werken und Gestalten eingesetzt ist, kommen zukünftig mehrere Klassen in den Genuss, gemeinsam mit Milo zu arbeiten.

Schulleiter Udo Schönberger überreichte Milo an dessen erstem Schultag, quasi zu seiner Einschulung, eine Schultüte – wie es sich für einen Schulanfänger gehört. Und natürlich war darin etwas zum Naschen und auch etwas zum Spielen.

Zuvor haben auch die Schüler viel erfahren über den richtigen Umgang mit Hunden. Die Kinder haben natürlich viel Kontakt zu ihrem neuen Mitschüler auf vier Pfoten. Milos Aufgaben bestehen hauptsächlich darin, die Schüler zu unterstützen. Er darf ihnen beispielsweise Sachen bringen. Im Gegenzug dürfen die Schüler kleine Spiele mit ihm spielen, ihm das Fell bürsten oder ihm Leckerlis geben. Auch bei Wandertagen wird Milo künftig mit dabei sein. Dabei dürfen die Schüler ihn dann auch ausführen. Seine Freizeit verbringt Milo übrigens ganz normal bei seinem Frauchen. Daheim erwarten ihn auch zwei Kinder, mit denen er spielen kann.

Fina kommt später

In die Freude über den Start des Schulhundeprojektes an der Grundschule Münchberg mischte sich auch etwas Traurigkeit. Denn Milos vierbeinige Schulfreundin Fina hat mit ihrem Frauchen, der Lehrerin Jennifer Motschenbacher, ebenfalls die Ausbildung absolviert und freute auf ihre Einschulung. Doch da Motschenbacher krankgeschrieben ist, kann Fina doch noch nicht kommen. Auch auf die Hündin wartet dann eine Schultüte, und zudem freuen sich viele begeisterte Grundschüler auf die Hündin. Bis dahin wird Milo als erster Schulhund der Grundschule Münchberg Erfahrungen sammeln, von denen dann Fina und Jennifer Motschenbacher profitieren werden. red/Matthias Kuhlemann

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