Grundversorgung In Bad Steben gibt es Unterwäsche

Die Grundversorgung in Bad Steben ist gesichert. Foto: dpa/Julian Stratenschulte

Der Seniorenbeauftragte des Marktes berichtet in der Gemeinderatssitzung von der Situation der älteren Menschen. Dabei unterschlägt er etwas.

Auf die Feinheiten kommt es an. Nicht nur bei der Unterwäsche, auch in Gemeinderatssitzungen. Der Seniorenbeauftragte des Marktes Bad Steben hatte jüngst die Situation älteren Menschen geschildert. Selbst um Unterwäsche zu kaufen, müssten alte und behinderte Menschen bis nach Naila gelangen, kritisierte Thomas Brügel im Rat. Niemand widersprach ihm, auch Bürgermeister Bert Horn nicht.

Nachdem sich eine Geschäftsinhaberin bereits bei dieser Zeitung beschwert hatte, sprang auch der Bürgermeister auf. Bei Facebook tat er kund, was er auch in der Sitzung hätte sagen können. Für Untenrum gibt es in Bad Steben „Petras Wollfühllädla“ in der Friedrichstraße und „Hautnah“ in der Wandelhalle. Um größtmögliche Aufmerksamkeit für seine Information zu erzeugen, suchte sich Horn ein Gratisbild im Internet, das eine Blondine in Hotpants und BH zeigt. Viel besser hätte das manches Twitter-Opfer aus Übersee auch nicht gemacht.

Dabei war die Sache schnell erledigt. Nach der Veröffentlichung entschuldigte sich der Seniorenbeauftragte des Marktes Bad Steben bei den Geschäftsfrauen. Kommende Woche soll es einen Termin geben, an dem auch diese Zeitung teilnehmen will. Eben um zu zeigen, dass in Bad Steben sehr wohl noch eine gewisse Grundversorgung vorhanden ist.

Wie berichtet, war es in der jüngsten Sitzung des Bad Stebener Marktgemeinderats um die Versorgung gegangen. Dabei hatte der Seniorenbeauftragte Brügel den Mitgliedern des Rats seinen ersten persönlichen Eindruck von der Lebenssituation älterer Bürger im Staatsbad geliefert. Eine unbefriedigende Einkaufssituation verhindere, dass die Bad Stebener, insbesondere die Senioren, den täglichen Einkauf im Ort erledigen können. Und dann fiel der entscheidende Satz, der alles andere ins Rollen brachte: „Versuchen Sie mal, in Bad Steben Unterwäsche zu kaufen. Sie werden kein Geschäft finden, wo es diese Basisversorgung gibt.“ Vielen Bad Stebenern ist klar: Damit hatte Thomas Brügel Unrecht.

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