Gymnasium Münchberg Kein neuer Name, aber ein Wir-Gefühl

Die schlichte Variante des Namens bleibt vorerst. Foto: /Patrick Findeiß

Döbereiner-Gymnasium wird die Münchberger Schule so schnell nicht heißen. Der Prozess der Namensgebung ruht. Trotzdem tut sich einiges.

 
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Münchberg - Das Gymnasium Münchberg bekommt vorerst keinen neuen Namen. Aber: Die aufwendige Vorarbeit dafür haben die Schüler des P-Seminars erledigt. Wie berichtet, starteten sie im September vergangenen Jahres zusammen mit Experten der Agentur „Bergwerk“ aus Kupferberg die Suche nach einer Marke. Es ging nicht nur um ein neues Logo, sondern um ein neues Selbstverständnis. Wofür steht das Gymnasium? Was macht es einzigartig?

Viel ist seit Herbst passiert, um das Bewusstsein zu schärfen. Lehrer Axel Brunner, der das Projekt leitet, berichtet von Umfragen unter den Schülern für eine Bestandsaufnahme. Eine neue Pinnwand soll demnächst sämtliche Arbeitsgruppen und Aktivitäten an der Schule beleuchten. Über QR-Codes gelangt man zu Imagefilmen, die die Schüler des P-Seminars gedreht haben. „Wir wollen sichtbar machen, was wir hier alles haben.“

Es fehlt die Zeit

Für den großen Wurf, die neue Marke, fehlt jedoch die Zeit. „Nach dem Termin in Kupferberg haben wir ziemlich schnell gemerkt, dass die Aufgabenvielfalt in einem halben Jahr nicht zu schaffen ist“, bilanziert Brunner. Mit wenigen Stunden in der Woche, die für das P-Seminar eingeplant sind, sei das nicht machbar, zumal das Projekt im Februar endet und die Schüler im Frühjahr ihr Abitur schreiben.

Schulleiter Gerd Koppitz steht einer Umbenennung zwar offen gegenüber, möchte aber die Schulfamilie mitnehmen. „Man müsste auch die Eltern befragen und die Namensgebung im Schulforum diskutieren“, erklärt Brunner. Zuvor wäre Aufklärungsarbeit nötig, um zu erläutern, weshalb man den Prozess überhaupt anstrebt. Und: Eine Schulumbenennung sei vom Organisatorischen her sehr aufwendig.

Dennoch haben sich die Teilnehmer des P-Seminars auf die Suche nach einem Namensgeber gemacht und Informationen über bedeutende Münchberger eingeholt.

Döbereiner als Favorit

Das Ergebnis: Wenn, dann wäre der Chemiker Johann Wolfgang Döbereiner der Favorit. Er hat das Feuerzeug weiterentwickelt und gilt als Vordenker für die Entstehung des Periodensystems. Döbereiner wurde 1780 in Hof geboren und absolvierte in Münchberg seine Apothekerlehre. Schon vor Jahren war er als Namensgeber im Gespräch. Dazu gibt es auch noch Unterlagen, die den Schülern jetzt sehr bei ihrer Recherche halfen.

Um die Idee umzusetzen, braucht es laut Brunner aber andere Akteure als die Teilnehmer eines P-Seminars, eventuell könnte die Schülermitverantwortung, die SMV, den Prozess weiterverfolgen. Ob überhaupt und wann dafür Zeit wäre, kann der Pädagogen aber nicht abschätzen, die Namensgebung liege auf Eis. „Wir wollen hier keinen Schnellschuss.“

Brunners Fazit fällt auch ohne neuen Namen positiv aus. „Das Projekt hat etwas angestoßen.“ Die Frage: „Wer sind wir als Schule?“ sei nun viel präsenter. Sichtbares Ergebnis werden auch T-Shirts mit dem Aufdruck „Zusammen in die Zukunft“ sein. Diese Idee des P-Seminars will die SMV auf jeden Fall umsetzen.

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