„Jaws“ ist der achte Film von Meister-Regisseur Steven Spielberg und der erste Hollywood-Blockbuster der Filmgeschichte. Als er 1975 in die Kinos kam, war es schlagartig vorbei mit dem sorglos-relaxten Surfen und Tauchen in den Weltmeeren.
Seit Steven Spielbergs Schocker „Jaws“ gelten Haie als die Schrecken der Meere. Immer wieder, wenn auch selten, kommt es zu Hai-Attacken auf Menschen. Im vergangenen Jahr gab es mehr registrierte Hai-Angriffe als im Jahr zuvor. Was sind die Ursachen? Und wie soll man bei einer Attacke reagieren?
„Jaws“ ist der achte Film von Meister-Regisseur Steven Spielberg und der erste Hollywood-Blockbuster der Filmgeschichte. Als er 1975 in die Kinos kam, war es schlagartig vorbei mit dem sorglos-relaxten Surfen und Tauchen in den Weltmeeren.
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„Der weiße Hai“ hatte sich in dem 124-Minuten-Kultfilm nicht nur über diverse Boote und menschliche Körper hergemacht und gleich zu Beginn eine attraktive blonde Wassernixe verspeist, sondern war auch ins Unterbewusste vorgedrungen. Dort, wo die menschliche Urangst vor dem Grauen aus der Tiefe schlummert und nur darauf wartet zu erwachen, mutierte er zum schlimmesten Albtraum des Menschen.
Doch wie sieht die Wirklichkeit der Beziehung von Hai und Mensch aus?
Die Zahl der unprovozierten Haiangriffe ist 2023 im Vergleich zum vorherigen Jahr gestiegen. Dennoch liege sie innerhalb des Durchschnitts der letzten zehn Jahre, teilt das Florida Museum of Natural History mit. Eine wissenschaftliche Datenbank der University of Florida für Haiangriffe weltweit (International Shark Attack File, Isaf) bestätigte für das vergangene Jahr 69 unprovozierte Hai-Angriffe, bei denen Menschen verletzt oder getötet wurden. 2022 waren es mit 57 vergleichsweise wenig gewesen.
Die Zahl von 2023 liege im Rahmen der gewöhnlichen Bisszahlen, obwohl die Todesfälle „etwas beunruhigend“ seien, sagt Gavin Naylor, Direktor des Haiforschungsprogramms des Florida Museum of Natural History.
Zehn der unprovozierten Angriffe im vergangenen Jahr endeten tödlich. 2022 waren es fünf. Die Wahrscheinlichkeit von einem Hai gebissen zu werden, bleibe dennoch äußerst gering.
Der Jahresbericht der Isaf-Datenbank konzentriert sich in erster Linie auf unprovozierte Hai-Bisse. Darunter versteht man jeden Fall, in dem ein Hai in seinem natürlichen Lebensraum ohne jegliche Provokation durch den Menschen angreift und er auch nicht beispielsweise durch Köder angelockt wurde.
Ein Großteil der Angriffe im vergangenen Jahr ereignete sich im Bereich der USA (52 Prozent) und Australiens (22 Prozent). In 42 Prozent der Fälle weltweit wurden Surfer gebissen. Die meisten Todesfälle durch Haie im Jahr 2023 waren auf Bisse von Weißen Haien zurückzuführen.
„Wenn ein Weißer Hai hinter einer Robbe her ist und die Robbe das weiß, hat der Weiße Hai keine Chance“, erklärt Naylor. „Robben sind sehr beweglich, sodass die Einzigen, die erwischt werden, diejenigen sind, die an der Oberfläche herumtollen und sich um ihre eigenen Angelegenheiten kümmern. Und genau so sieht ein Surfer aus.“
Wenn es mehr Angriffe gibt, bedeute das oft, dass mehr Menschen Zeit im Wasser verbringen – nicht, dass die Haie gefährlicher geworden sind, teilt das Florida Museum of Natural History mit. Die zunehmende menschliche Aktivität in den natürlichen Lebensräumen der Haie führe zu einem Anstieg der Begegnungen mit den Tieren.
Über die vergangenen Jahrzehnte gesehen stieg die Zahl der registrierten Angriffe stark an. In den vergangen zehn Jahren schwankte sie jedoch sehr: 2016 waren es mit 98 besonders viele, in den Pandemiejahren 2020 und 2022 jeweils nur 57 – die geringste Zahl in dem Zeitraum.
Hier einige Verhaltenstipps von professionellen Hai-Experten:
Hai-Arten
Die mehr als 500 verschieden Hai-Arten gehören zur Klasse der Knorpelfische. Die meisten Haie fressen Fische und anderen Meerestiere wie Robben. Immer wieder, wenn auch selten, kommt es zu Hai-Attacken auf Menschen. Jedes Jahr werden dem „International Shark Attack File“ (ISAF) in Florida zufolge weltweit 50 bis 80 Haiangriffe auf Menschen gemeldet. Fünf bis zehn davon enden tödlich.
Isaf
Isaf ist eine weltweite Datenbank über Hai-Angriffe, die vom Florida Museum of Natural History der University of Florida in den USA verwaltet wird und seit 1958 existiert. Bis heute haben die Forscher mehr als 4000 Hai-Unfälle dokumentiert, der älteste datiert aus dem Jahr 1580.
Dokumentation
Jeder bekannt gewordene Angriff von und Unfall mit Haien auf Menschen wird heute von verschiedenen maritimen Organisationen wie dem International Shark Attack File oder dem Global Shark Attack File erfasst und ausgewertet. Die Daten von Haiunfällen sind durch das Shark Accident Victim Network im Internet allen Usern verfügbar.
Lebensraum
Haie leben in allen Weltmeeren und marinen Lebensräumen. Sie halten sich häufig in Küstennähe und flachen Küstengewässern auf, weil dort das Nahrungsangebot besonders verlockend ist. Sie leben aber auch in der hohen und tiefen See.
Regionen
Wer in südlichen Gefilden Urlaub machen will, sollte sich genau überlegen, an welchen Traumstränden er ins Wasser geht. In folgenden Küstengewässern fühlen sich Haie besonders wohl:
• New Smyrna Beach, Florida (USA)
• Bolinas Beach, Kalifornien (USA)
• Kahana, West Maui (Hawaii)
• North Shore, Oahu (Hawaii)
• Brisbane (Australien)
• „Shark Alley“, Gansbaai (Südafrika)
• Kosi Bay (Südafrika)
• Umhlanga Rocks, KwaZulu Natal (Südafrika)
• Recife (Brasilien)