Handball Derby wird zum Strafwurf-Festival

Karl-Heinz Rucker
Carina Marie Prian war die erfolgreichste SG-Werferin – und sicher von der Strafwurflinie. Foto: /Katharina Hübner

Die SG Helmbrechts/Münchberg II siegt im Derby der Handball-Bezirksoberliga der Frauen gegen den TV Gefrees mit 26:18. Bei den Strafwürfen zeigen beide aber noch Nachholbedarf.

 
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Insgesamt 20 Strafwürfe gab es in der Partie der Handball-Bezirksoberliga der Frauen zwischen der SG Helmbrechts/Münchberg und dem TV Gefrees. Davon verwerten die Teams lediglich elf. Das ist eine Gesamtquote von nur 55 Prozent – und schreit förmlich nach zusätzlicher Trainingseinheit für beide Lokalrivalen.

Vielleicht ist diese Tatsache aber auch charakteristisch für dieses Aufeinandertreffen, in dem alle Akteure ihre Nervosität zumindest im ersten Abschnitt nicht verstecken konnten. Derby eben. Da will keine der Teilnehmerinnen mit hoher Fehlerquote auffallen. Jede möchte möglichst ihr bestes Spiel auf die Platte bringen. Genau das ließ alle erst einmal verkrampfen. Vieles gelang nicht so, wie es in der Vorbereitung gedacht war. Eine spannende Partie wurde es trotzdem, auch weil die Gäste stark dagegenhielten. Trotz ständiger Heimführung, teilweise sogar mit drei Treffern, ließen sich die Nachbarstädterinnen nie abschütteln. Sie packten alles aus, was das Geschehen weithin ausgeglichen verlaufen ließ. In den Minuten vor dem Seitenwechsel wurde der Gästewille dann auch belohnt und plötzlich stand es wieder unentschieden.

Mit diesem 12:12 ging es in die Pause und alles schien, als sollte sich der Verlauf in Abschnitt zwei nahtlos an die ersten 30 Minuten anreihen. Obwohl die Abwehr der Gastgeberinnen im zweiten Abschnitt deutlich an Stabilität gewann, änderte sich am Torverlauf erst einmal wenig. Über 14:14 bis zum 17:17 blieb alles auf einer Linie.

Doch dann kam ein Bruch ins Gästespiel. Vielleicht auch darin begründet, dass es der zweiten Garnitur der SG eher gelang, die Nervosität abzulegen und mehr Ruhe und Struktur ins Spiel einfließen zu lassen. Drei schnelle Tore waren der Ansatz zur Wende in diesem Match. Hinzu kamen zwei gehaltene Strafwürfe von Sophia Baumgärtel und im Sog die erstmalige Vier-Tore-Führung (21:17).

Gefrees bäumte sich mit aller Macht gegen die nun drohende Derbyniederlage. Doch nach dem 21:18 in der 51. Minute hatten die Gäste ihr Pulver verschossen. Jetzt zogen die Schützlinge vom Trainergespann Kathrin Kieser und Nele Fröhlich davon. Gefrees wurde im Schlussspurt mit einem SG-5:0-Lauf noch klar in die Schranken verwiesen.

Aufgrund des Spielverlaufes bis zur 51. Minute hatte wohl niemand in der Halle noch mit diesem klaren Ausgang gerechnet. Aus heimischer Sicht reichte dieser Erfolg sogar aus, um sich damit nach dem ersten Spieltag an die Tabellenspitze der Bezirksoberliga zu setzen.

Gefrees hat alles gegeben. Phasenweise sogar glänzend mitgespielt und war fast immer ein Gegner auf Augenhöhe. Weil aber in der Schlussphase den Gästen das Zielwasser ausging, stand ein Endergebnis, das aus TVG-Sicht dann doch um einige Tore zu hoch ausgefallen ist.

Die Zuschauer bekamen ein gutes Derby zu sehen. Bei den Heimfans brach nach dem Abpfiff der Siegesjubel heraus. Beim Gästeanhang war die Enttäuschung über den Ausgang verständlich.

SG Helmbrechts/Münchberg II: Harich, Baumgärtel; Denise Klier (2), Zeitler, Schlee, Ott, Prian (6/6), Schmidt (3), Lutz, Nadine Klier (1), Schöffel (2), Plachert (6/1), Kieser (4), Bretschneider (2/1).

TV Gefrees: Hörath; Bauer, Rehm, Sieß (4), Schmitz, Sachs, Dörfler (3), Hellmuth, Weisheit (1/1), Utz (1), Greiner (4/2), Jerschl (1), Flatley (4).

Schiedsrichter: Philipp und Vincent Plötz (HaSpo Bayreuth). – Zuschauer: 150. – Strafzeiten: 2; 5. – Siebenmeter: 14/8; 6/3. – Spielfilm: 1:0, 2:4, 7:4, 9:6, 11:10, 12:12 (Pause); 14:12, 14:15, 17:16, 21:17, 21:18, 26:18.

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