Handball-Landesliga HSG-Aufholjagd kostet zu viel Kraft

Walter Lenhard

Die geschwächte HSG Fichtelgebirge verkauft sich mit 24:28 beim Spitzenteam Lauf/Heroldsberg teuer. Einziges Ziel bleibt der Erhalt.

 
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Auch 13 Tore von Johannes Wippenbeck reichten der HSG nicht. Foto: Peter Perzl

Die Personaldecke bei den Handball-Herren der HSG Fichtelgebirge ist in dieser Saison aufgrund des großen personellen Aderlass’ auf Kante genäht. Eine Situation, die es im Kampf um den Klassenerhalt nicht einfacher macht. Eine andere Option steht nicht zu Debatte. Erfreulich vor der Partie war, dass Daniel Bralic, nach langer Verletzungspause wieder an Bord ist. Ebenso, dass Stefan Flasche, obwohl er beruflich stark eingespannt ist, der Mannschaft, so oft es geht, aber helfen möchte. Auch der 47-jährige Co-Trainer, Milos Koristka, saß wieder mit auf der Bank.

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Mit diesen positiven Signalen trat die HSG Fichtelgebirge beim Titelanwärter und Dritten der Landesliga-Nord an und ging mit 2:0 in Führung. Die Mittelfranken staunten nicht schlecht über das selbstbewusste Auftreten der Gäste. Es dauerte bis zur 11. Minute als sich der Gastgeber erstmals mit 6:5 in Front brachte. Bis zur 22. Minute war es ein Spiel auf Augenhöhe. Dann die schwächste Phase der Oberfranken. Johannes Wippenbeck, der 13 Treffer erzielte, hatte gerade auf 9:11 verkürzt, als die Gäste eine vernünftige Gegenwehr vermissen ließen, ausgekontert wurden und bis zur Halbzeit den Hausherren einen 19:10-Vorsprung ermöglichten.

HSG-Coach Milan Sedivec muss zur Halbzeit die richtigen Worte gefunden haben. Es kam eine HSG Fichtelgebirge auf das Feld, die Lauf bis zur 50. Minute von einer Verlegenheit in die andere stolpern ließ. Das Zusammenwirken zwischen Jung und Alt bei den Gästen klappte hervorragend. Die Abwehr stand wie ein Bollwerk, sodass den Hausherren in dieser Phase nur drei Tore gelangen. Die HSG Fichtelgebirge hingegen hatte sich auf 19:21 herangearbeitet.

Diese Aufholjagd blieb nicht ohne Folgen. Die Kräfte bei der HSG Fichtelgebirge schwanden und Wurfpech kam hinzu. Beim Stande von 22:20 stellten die Laufer binnen 30 Sekunden mit einem Doppelschlag die Weichen auf Sieg und zogen vorentscheidend auf 24:20 davon. Die Leistung der Fichtelgebirgler im zweiten Abschnitt, der mit fünf Toren Unterschied gewonnen werden konnte, war aller Ehren wert. Am Ende lag es am zehnminütigen „Blackout“ in der ersten Halbzeit und an dem kleinen Auswechselkontingent, sonst wäre ein positives Ergebnis durchaus möglich gewesen.

HSG Fichtelgebirge: Gruber, Brosko – Schlitter (2), Burger (4), Bralic (1), J. Koristka, Flasche (1), Wippenbeck (13), Zißler, Danielka (3), M. Koristka.

Schiedsrichter: Frisch/Nagel (Mittelfranken); Zuschauer: 150; Zeitstrafen: je 1; Spielfilm: 0:2, 1:3, 3:4, 6:5, 8:6, 11:8, 19:10 (Halbzeit), 20:16, 21:19, 24:20, 28:24.