Handball-Landesliga Nord HSG mit anderthalb Beinen abgestiegen

Walter Lenhard

Jetzt hilft nur noch ein Wunder: Die Šedivec-Sieben verliert ihr Alles-oder-nichts-Spiel gegen Marktsteft. Der Klassenerhalt ist damit extrem unwahrscheinlich.

 
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Das Hoffen auf der HSG-Bank nützte nichts: Am Ende gewann Marktsteft knapp. Foto: /Peter Perzl

Auf dem Papier ist er zwar noch nicht besiegelt, dafür ist er am Wochenende fast spruchreif geworden: Der Der Landesligaabstieg der HSG Fichtelgebirge. Gegen den direkten Konkurrenten TV Marktsteft setzte es am Samstag eine knappe 27:28 (12:13)-Heimniederlage. Das rettende Ufer ist damit drei Spieltage vor Saisonende sechs Punkte entfernt.

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Dabei war ein Sieg, mit dem die HSG den Rückstand auf den Tabellenachten aus Unterfranken auf zwei Punkte hätte verkürzen können, durchaus möglich. Dafür hätte sich die HSG beim Torabschluss allerdings weitaus konsequenter zeigen und einen stärkeren Siegeswillen an den Tag legen müssen. Beides boten die Gäste von Beginn an und lagen so nach vier Minuten mit 3:0 in Front. Verunsicherung im Abstiegskampf hin oder her: Gegen Marktsteft wäre ein anderes Auftreten des Teams – auch im Hinblick auf die treuen Fans – wünschenswert gewesen.

Spielfreude und hundertprozentigen Einsatz im ersten Abschnitt zeigten jedoch nur Wirbelwind Konstatin Burger und Keeper Christopher Gruber. Burger wurde mit acht Toren bester Torschütze der Partie und Gruber sicherte mit tollen Paraden den knappen und schmeichelhaften 12:13-Rückstand zur Pause.

Auszeit stoppt HSG-Aufbäumen

Nach dem Seitenwechsel änderte sich zunächst wenig. Marktsteft zog wieder mit drei Toren davon und kontrollierte die Partie. Ab der 35. Minute kam Miro Brosko für Gruber zwischen die HSG-Pfosten. Er knüpfte nahtlos an die Leistung von Gruber an, wurde von seinen Vorderleuten aber oftmals im Stich gelassen. Zu allem Überfluss dann noch eine Schrecksekunde auf HSG-Seite: Als der Ballführende Thomas Birner bei einem Konter mit schmerzverzerrtem Gesicht zu Boden stürzte. Er musste anschließend vom Feld geführt werden. Die Schwere seiner Verletzung stand zum Redaktionsschluss noch nicht fest. Ein moralischer Tiefpunkt, der der HSG aber neues Leben einhauchte. Beim Stande von 19:15 für Marktsteft begann die Aufholjagd der Hausherren. Brosko hielt seinen Kasten sauber und in der 49. Minute setzte Johannes Wipppenbeck, der nach der Pause stärker wurde, den 19:19-Ausgleich.

Die Gäste wankten und eine Auszeit war die Folge. Eine Maßnahme, die bei der HSG Spuren hinterließ. Anstatt den psychologischen Moment zu nutzen, um verunsicherte Gäste auf die Verliererstraße zu schicken, wurden gute Chancen nicht genutzt. Der TV nahm im Gegenzug jede sich bietende Lücke in der HSG-Abwehr dankend an und konnte am Ende einen knappen und letztendlich auch verdienten Auswärtssieg feiern.

HSG Fichtelgebirge: Gruber, Brosko – Keltsch (3), Schlitter, Burger (8), Bralic, Berger (1), Koristka (2), Wippenbeck (7/2), Zißler (1), Fürbringer (1), Sedivec (1), Danielka (2), Birner (1).

Schiedsrichter: Frisch/Nagel (MTV Stadeln). – Zuschauer: 200. – Strafzeiten: HSG 3, TVM 3. – Spielfilm: 0:3, 2:3, 3:6, 4:7, 5:8, 6:9, 9:10, 9:11,10:12, 12:13 (HZ), 12:15, 13:17, 14:18, 15:19, 19:19, 19:21, 20:23, 22:24, 23:26, 26:27, 26:28, 27:28.