Harsche Kritik für die Wölfe Ein Abend zum Vergessen

VER-Trainer Herbert Hohenberger fand schonungslos offene Worte für die Vorstellung seiner Mannschaft am Dienstag gegen Bayreuth. Foto: Mario Wiedel

Im Lager der Selber Wölfe kracht es ordentlich nach der 4:6-Derbypleite gegen die Bayreuth Tigers. Die Fans und vor allem Trainer Herbert Hohenberger sind stocksauer auf das Team.

 
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Selb - So sauer hat man VER-Trainer Herbert Hohenberger noch nie erlebt in seiner Zeit in Selb. Der 52-jährige Österreicher polterte nach der 4:6-Derbypleite seiner Wölfe vor nur knapp 500 Zuschauern am Dienstagabend gegen die Bayreuth Tigers bei der Pressekonferenz richtig los. „Das war unser peinlichster Auftritt in dieser Saison“, schimpfte Hohenberger, der von „zu vielen Trittbrettfahrern“ in seiner Mannschaft und einer „scheiß Leistung“ gesprochen hat. Dabei habe er sein Team noch gewarnt vor den mit einem Mini-Kader angereisten Bayreuthern, die lediglich elf Feldspieler auf die Beine gebracht haben. Als Trainer könne man die Mannschaft nur gut vorbereiten und hoffen, dass sie es auch umsetzt. Der Plan sei gewesen, einfach, konsequent und auf den Körper zu spielen. „Das alles hat sie nicht getan“, sagte Hohenberger. „Wenn wir uns weiter so präsentieren, dann Gute Nacht.“

Ein echter Rückschlag

Für ein Derby, noch dazu solch ein wichtiges, war es tatsächlich viel zu wenig, was das Schlusslicht geboten hat. Es war schlicht ein Abend zum Vergessen. Dass es nach 60 Minuten nur 4:6 stand, war aus Sicht der Selber sogar eher schmeichelhaft. Und nach den wirklich ordentlichen Vorstellungen am vergangenen Freitag gegen Heilbronn und am Sonntag in Frankfurt war die Niederlage gegen den Erzrivalen wieder ein echter Rückschlag.

Eine Aufarbeitung der teils kraft- und willenlosen Vorstellung hat Hohenberger auf den Donnerstag verschoben. Er war so wütend, dass er seine Spieler am Mittwoch erst einmal nicht auf dem Eis sehen und trainieren wollte. „Die sollen sich einen Tag aus der Halle verpissen.“ Und sich selbst einen Spiegel vor die Nase halten. „Ich hoffe, sie wissen, dass das Spiel scheiße war.“

Klare Worte fand auch VER-Verteidiger Lukas Slavetinsky nach dem Spiel bei der Euroherz-Eiszeit. „Andere Menschen wissen nicht, wie sie das Geld nach Hause schaffen sollen. Wir sind Profis, haben einen geilen Job und hauen solche Kacke raus. Dafür fehlt mir jedes Verständnis.“

Genüsslich verfolgt haben – egal, auf welchen Wegen und Kanälen - dürften die Bayreuther Fans das Spiel am Dienstag. Tigers-Trainer Petri Kujala war angetan von der Vorstellung seiner arg dezimierten Mannschaft. „Riesenrespekt an meine letzten zwei Reihen, die wir heute noch zur Verfügung hatten. Ich hätte das nicht für möglich gehalten. Von den elf Jungs waren noch einige dabei, die vorher nicht lange auf dem Eis waren. Insgesamt haben wir das clever gemacht.“ Foto: Mario Wiedel

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