Hauptversammlung Der Frankenwaldverein hat Sorgen

Sandra Hüttner

Der Hauptverein muss bis 2023 einen Nachfolger für Vorsitzenden Dieter Frank finden. Die Mitgliederzahl sinkt weiter; mehrere Gebäude müssen dringend saniert werden.

 
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Für besonders verdiente Mitglieder gab es das Ehrenzeichen in Gold. Im Bild (von links) Hauptvorsitzenden Dieter Frank, Andrea und Michael Wolf, Arthur Singer, Werner Schneider und stellvertretender Vorsitzender Josef Daum. Foto: /Hüttner

Es wird kein leichtes Jahr für den Frankenwaldhauptverein. Im kommenden Jahr steht die Neuwahl des Hauptvorsitzenden an. Dieter Frank steht dann nicht mehr zur Verfügung. „Es wird schwer werden, einen Nachfolger zu finden“, prophezeit der stellvertretende Hauptvorsitzender Josef Daum. Beim Frankenwaldtag in Helmbrechts bat er die Versammelten, sich bereits jetzt Gedanken zu machen.

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Aber die Nachfolgersuche ist nicht die einzige Sorge des 60 Ortsgruppen zählenden Vereins. Erstmals seit vielen Jahren ist der Hauptverein mit 9926 Mitgliedern unter die Marke von 10 000 gerutscht (bei einem Minus von 215 im vorherigen Jahr). Das Ziel ist klar: Bis zur nächsten Hauptversammlung im April 2023 in Weißenbrunn gilt es, „die magische Grenze“ wieder zu überschreiten. Mitglieder sollen geworben werden, auch junge Leute, die bereit sind, Verantwortung in den verschiedenen Ämtern zu übernehmen. Hauptvorsitzender Frank unterstrich, „dass nicht immer die gleichen Ehrenamtlichen agieren können und alle anderen nicht bereit sind, Verantwortung zu übernehmen“.

Sorgen bereiten auch die Türme und Wanderheime, die in die Jahre gekommen sind; Sanierungen und Renovierungen sind notwendig. Nur fehlt das Geld. Der Pressecker Knock-Turm muss abgebrochen werden, Pläne für einen neuen Turm liegen im Rahmen des Leader-Projekts „Natur.Erlebnis Wäldla“ vor. Der Pressecker Bürgermeister Christian Ruppert berichtete: Ein neuer 40 Meter hoher Aussichtsturm soll am Pressecker Knock gebaut werden. Wegen der Förderung müsse das Projekt Ende 2024 abgeschlossen sein. Frank dankte der Kommune für die Übernahme der Mammutaufgabe. Für den neuen Turm werden 2,7 Millionen Euro zu Buche schlagen.

Auch das Wanderheim Viceburg muss wegen des großen Sanierungsbedarfs geschlossen bleiben. „Planungen für eine eventuelle Sanierung laufen“, informierte Dieter Frank. Die Sanierung würde mindestens 500 000 Euro kosten – „das können wir als Frankenwaldverein nicht stemmen“, betonte Frank und appellierte an die Politik, Wege aufzuzeigen, um durch ein Förderprogramm den Erhalt möglich zu machen. Wenig später sicherten anwesende Politiker Unterstützung zu, verwiesen auf Förderprogramme für Hütten des Alpenvereins – so etwas müsse auch für Wanderheime im Mittelgebirge möglich sein.

Corona, Borkenkäfer und Stürme haben die Arbeit der ehrenamtlichen Wegewarte 2021 erheblich erschwert. Das Wanderwegenetz soll heuer wieder als „Qualitätsregion Wanderbares Deutschland“ nachzertifiziert werden. Im vergangenen Jahr war die Zertifizierung wegen der vielen Sperrungen durch Forstarbeiten nicht möglich.