Haushalt 2023 Röslau investiert kräftig

Wolfgang Neidhard
Gut voran gehen die Arbeiten für das Röslauer Freizeitzentrum an der Thusmühle. Und die Gemeinde hat noch einige andere Investitionen geplant. Foto: /Wolfgang Neidhardt

Das Sparen in den vergangenen Jahren wird belohnt: Auf der Basis eines guten Haushaltes kann die Gemeinde in diesem Jahr vieles für ihre Bürger tun.

 
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„Ich freue mich, ihnen heute einen ausgeglichenen Haushalt ohne neue Kreditaufnahmen vorlegen zu können.“ Mit diesen Worten hat Bürgermeister Torsten Gebhardt die Beratungen des Zahlenwerkes in der Gemeinderatssitzung am Mittwoch eröffnet. Letztlich verabschiedete der Gemeinderat den Etat einstimmig.

Und es wird kräftig investiert. Ein Schwerpunkt dabei ist der Ausbau der Thusstraße. Die Planungskosten belaufen sich in diesem Jahr auf 30 000 Euro, für die Realisierung sind für den Haushalt im kommenden Jahr insgesamt 1,5 Millionen vorgesehen. 45 000 Euro sind im Haushalt eingeplant für die Sanierung der Egerbrücke in der Thusmühle.

Mitte dieses Jahres abgeschlossen werden die Arbeiten zum Abriss der alten Pappenfabrik: Zur Altlastenentsorgung und zur Neugestaltung des dortigen Arsenals belaufen sich die Kosten auf insgesamt 2,1 Millionen Euro. Für den Eger-Radweg sieht der Haushalt 200 000 Euro vor, im kommenden Jahr sind noch einmal 300 000 und 60 000 eingeplant. Für Erweiterung und Sanierung des Kindergartens seien die Rohbauarbeiten ausgeschrieben. „Wir rechnen damit, dass bereits im April der Spatenstich stattfinden kann“, sagte Gebhardt. Außerdem hofft die Gemeinde, das neue Feuerwehrauto (knapp 500 000 Euro) in der zweiten Jahreshälfte in Dienst stellen zu können. Fertiggestellt werden soll für rund 65 000 Euro der neue Löschwasserbehälter für die Waldrandsiedlung.

Gute Gründe

Zwei Gründe sind es, die der Gemeinde Röslau einen so guten Haushalt und entsprechende Investitionsmöglichkeiten gewähren: Erstens eine regelrecht „sprudelnde“ Gewerbesteuer der Unternehmen vor Ort, sagte SPD-Fraktionssprecher Bernd Nürnberger. Sie hätten die Krisenzeiten sehr gut bewältigt. Was der Gemeinde zweitens hilft, ist die Kreisumlage, die niedriger ausfällt als zunächst befürchtet. Bürgermeister Gebhardt wies darauf hin, dass der Landkreis den Gemeinden und Städten anfangs deutlich mehr abverlangen wollte.

Mittlerweile könne die Gemeinde Röslau stolz darauf sein, die Pro-Kopf-Verschuldung seit 2010 halbiert zu haben. „Erstmals liegen wir mit 988 Euro unter dem Landesdurchschnitt vergleichbarer Gemeinden“, stellte der Bürgermeister fest. Nürnberger präzisierte noch zum Thema Thusstraße: „Die Förderung von 90 Prozent, die der Bürgermeister und der Kämmerer herausgeholt haben, sind wie ein Sechser im Lotto. Das sollte nun über die Bühne gehen.“

Mehr Parkplätze

Zwei weitere Schwerpunkte in seinen Ausführungen: Die Gemeinde möge doch versuchen, auf der leer stehenden Fläche nach dem Abriss zweier Häuser in der Ebertstraße Parkplätze zu schaffen, „um aus diesem verwahrlosten Grundstück etwas zu machen“. Auch ein Lob hatte er für den Bürgermeister parat: „Er hat endlich in Verhandlungen erreicht, dass die Gemeinde nun im Besitz der Grundstücke für das Baugebiet Hofpeunt ist.“

Georg Beer, CSU, bekräftige die Notwendigkeit der Sanierung der Thusstraße: „Das schaut ja aus wie ein Kraut- und Rübenacker oder wie früher die Nebenstraßen in der DDR.“ Großes Lob sprach er Kämmerer Jörg Zimmermann aus: „Er hat sich für die Container-Lösung am Kindergarten und auch für die Entsorgung der Altlasten der Pappenfabrik engagiert“ – und er habe gut recherchiert: Die Gemeinde habe Mehrkosten von 100 000 Euro zurückerhalten, die sie fälschlicherweise bezahlt habe. Weitere Anregung: Man möge sich um Nachfolger des Arztes Dr. Herschmann bemühen. Optimistisch sind alle Sprecher, dass es in Röslau nach der Schließung des Schlemmer-Marktes bald wieder ein Lebensmittel-Geschäft geben wird.

 

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