Bevor Mikliss die aktuellen Zahlen des Wirtschaftsplans bekannt gab, dankte er Geschäftsleiter Bernhard Großkopf von der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Tröstau für seine „Fleißarbeit bei dem umfangreichen Zahlenwerk“. Im vergangenen Jahr hat demnach die Bilanz einen Fehlbetrag von fast 2,2 Millionen Euro ausgewiesen, 2019 betrug dieser noch knapp 1,5 Millionen Euro. In diesem Jahr erwarte man noch einmal einen Anstieg auf fast 2,3 Millionen Euro. Geht es nach dem Finanzplan bis 2024, so soll der Fehlbetrag stufenweise sinken. 2024 rechne er mit dem Erreichen des Niveaus der Jahre 2018 und 2019. In den nächsten vier Jahren seien auch noch Investitionen geplant. So müssten insgesamt 200 000 Euro in die Infrastruktur des Gesundheitszentrums, ins Markgräfliche Schloss und das Alte Kurhaus sowie in sonstige Ausstattung gesteckt werden.
Den Wirtschaftsplan für den EBR „Technische Betriebe“ stellte Bürgermeisterin Anita Berek vor. Hier beträgt, wie sie sagte, der geplante Jahresüberschuss 17 000 Euro. Noch im Jahr 2019 lag der Überschuss bei fast 370 000 Euro. Für die Jahre bis 2024 sei hier mit einem weiteren Rückgang zu rechnen. Geschuldet sei dies auch Investitionen. So seien für den Friedhof 40 000 Euro und im Bereich Abwasser 178 000 Euro eingeplant. Beim Bauhof stünden unter anderem Ersatzbeschaffungen für Fahrzeuge an. Dafür sind über 300 000 Euro eingeplant. Bei der Wasserversorgung sei der größte Posten die Investition bei der Sanierung des Hochbehälters mit 120 000 Euro sowie die Instandhaltung des Wasser-Netzes mit 100 000 Euro. Es seien auch geringere Beträge für Instandsetzungen eingeplant. „Falls etwas Unvorhergesehenes passiert“, sagte die Rathauschefin.
Keine Rücklage
Die Eckdaten zum Haushalt der Gemeinde erläuterte Geschäftsleiter Großkopf. Er sagte: „Zu den Haushaltsvorbesprechungen hat sich fast nichts geändert.“ Demnach schließt der Haushaltsplan im Verwaltungshaushalt in den Einnahmen und Ausgaben mit fast 4,6 Millionen Euro und im Vermögenshaushalt mit 2,7 Millionen Euro. Das Gesamtvolumen von fast 7,3 Millionen Euro habe sich um 137 Prozent erhöht. Neu im bis dahin kameralen Haushalt ist etwa, dass die Gemeinde den Verlustausgleich für das Gesundheitszentrum in Höhe von über 2,3 Millionen Euro übernimmt. Die Neuverschuldung der Kommune beträgt daher fast 2,5 Millionen Euro. „Eine Mindestrücklage ist nicht mehr vorhanden“, gab Großkopf bekannt.
Rein kameral hätte der Stand der Schulden am 1. Januar 2021 bei 1,13 Millionen Euro gelegen. Dies hätte bei einer Einwohnerzahl von 964 Personen eine Pro-Kopf-Verschuldung von 1176 Euro bedeutet. Die Gesamtverschuldung belaufe sich derzeit aber auf knapp 22 Millionen Euro.