Diakon und Sozialpädagoge Rüdiger Gläsel beleuchtet in einem spannenden Artikel „Spenglers Volksleben“ als Geschichtsquelle für Kirchenlamitz. Dabei handelt es sich um eine von König Maximilian II. von Bayern prämierte Arbeit des Landgerichtsassessors Wilhelm Spengler von 1863, der seinerzeit auf 53 Druckseiten das Volksleben im Landgerichtsbezirk Kirchenlamitz beschrieb.
Anschließend begibt sich Stadtarchivar Werner Bergmann dann wieder zurück zu den Anfängen der Besiedelung und der Verwaltung im Fichtelgebirge. In seinem interessanten Beitrag beschreibt er die weltlichen und kirchlichen Einflüsse, die im 11. und 12. Jahrhundert zur Bildung von Herrschaftsbereichen führten, deren Grenzen jetzt noch Gültigkeit haben.
An die „Soda-Brücke“ („sie steht nur so da“) und an den „Fußballgott Schödi“ erinnert unter anderem der Beitrag „Vor Jahr und Tag“ aus dem Jahr 1997. Dazu gehört auch eine äußerst kuriose Begebenheit: „Freiheit für das Fichtelgebirge!“ Mit diesen Worten stürmte eine 38 Jahre alte Frau aus dem Landkreis den Sitzungssaal des Kirchenlamitzer Rathauses. Nachdem die Stadträte sich das Schauspiel eine Zeit lang angesehen hatten, wurde die Frau aufgefordert, den Saal zu verlassen. Dem setzte sie sich nicht nur schimpfend, sondern auch kratzend, beißend und wild um sich schlagend entgegen, bis sie schließlich aus dem Saal gedrängt wurde. Dort nutzte sie die Gunst der Stunde: Dummerweise steckte außen an der Tür zum Sitzungssaal der Schlüssel, und so saßen der Bürgermeister, fünfzehn Stadträte, zwei Verwaltungsbeamte und zwei Zuhörer erst einmal hinter Schloss und Riegel.
Hier erhältlich
Der neue Geschichtsband mit 164 Seiten Umfang ist ab sofort zum Preis von 15 Euro bei „Desis“ Schreibwaren, im Nahkauf und im Stadtarchiv erhältlich. Im Stadtarchiv können auch ältere Hefte sowie Themenhefte und heimatkundliche Bände erworben werden.