Helmbrechts Realschul-Robotik-Gruppe darf zur EM

red
Die Mannschaften der Realschule Helmbrechts mit ihren Betreuern Simone Vogel und Uwe Friedrich (vorne): (hinten, von links) Luka Reikanhas, Lukas Vogelund Leonard Vogel (alle 8a) sowie Bastian Eder und Daniel Schmidt (beide 10ac). Foto: Privat

Das Helmbrechtser Team „FRF Woschdlaabla“ setzt sich in Kassel gegen scheinbar übermächtige Gegner durch.

 
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Die Robotikgruppe der Realschule Helmbrechts hat sich für die Europameisterschaften in Kroatien qualifiziert. Selbst dem erfahrenen Robotikbetreuer Uwe Friedrich blieb sozusagen die Spucke weg, als das Team „FRF Woschdlaabla“ sich mit seinen selbstgebauten und -programmierten Fußballrobotern gegen übermächtig geglaubte Teams aus ganz Deutschland durchsetzen konnte – und am Ende mit zwei Siegen und einem Unentschieden auf dem vierten Platz in der internationalen Lightweight Liga landete.

Dabei hängen die Trauben für die Realschüler seit dem Wegfall der Altersklasse von zehn bis 15 im Jahr 2017 extrem hoch, denn sie müssen nun gegen die bis zu 20 Jahre alten Abiturienten in einer gemeinsamen Liga antreten. Die Lernkurve ist damit viel steiler als bei den Gymnasien, die ja bis zur 13. Klasse Robotik betreiben können und damit ungleich mehr Zeit zum Erlernen und Beherrschen der komplexen Elektronik und Programmierung haben. Die Fußballroboter müssen komplette Eigenentwicklungen der Schüler und vollkommen autonom sein – eine Fernsteuerung ist nicht erlaubt. Der Ball wird durch Kameras oder spezielle Infrarotsensoren erkannt. Die Roboter dürfen nur per Taste gestartet werden und spielen das ganze Spiel allein durch die Programmierung der Schüler. Das Regelwerk – Spielfeld, Robotergewicht und -größe) wird jährlich geändert, um den technischen Fortschritt zu beschleunigen. So treten heute schon viele Spitzenteams mit Kameras an, die die Bälle und farbigen Tore erkennen können.

Fast 600 Schülerinnen und Schüler waren in Kassel zusammengekommen, um die deutschen Meister in den diversen Ligen des Robocup Junior in einem viertägigen Turnier zu ermitteln. Die beiden Zehntklässler Bastian Eder und Daniel Schmidt waren mit viel Skepsis nach Kassel gefahren, da schon beim süddeutschen Qualifikationsturnier in Vöhringen klar wurde, dass die Konkurrenz nahezu unschlagbar ist. Umso mehr konnten sie sich freuen, dass die Helmbrechtser Roboter durchaus mithalten konnten und so manchen überraschenden Sieg landeten. Als einziger Realschule in ganz Deutschland gelang es ihnen, endlich wieder einmal viele Gymnasien hinter sich zu lassen. Auch neue Freunde konnten Bastian und Daniel im Laufe des Turniers gewinnen, als sie am zweiten Tag einem direkten Konkurrenten, der technische Probleme hatte, zwei Kompasssensoren ausliehen.

Mit Stolz kann auch das Nachwuchsteam FRF Alt-F4 auf eine gute Leistung in Kassel zurückblicken. Ihr EV3-Lego-Roboter war dank einer gut geplanten Übersetzung der schnellste im großen Feld von 18 gegnerischen Mannschaften in der Standard-Plattform-Liga. Dort dürfen nur mit Bauteilen von Lego oder Fischertechnik gebaute Roboter an den Start gehen. Die 13-jährigen Realschüler boten den teils 19-jährigen Abiturienten die Stirn und eilten von Sieg zu Sieg. Eine unglückliche Niederlage in der zweiten Runde und ein wenig Glück der direkten Konkurrenten ließen die begeisterten Roboterbauer aus der Helmbrechtser 8a noch vom vierten Platz ins obere Drittel der Tabelle abrutschen. Bei Punktgleichheit fehlten lediglich vier Tore auf den vierten Platz.

 

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