Hilfe für Familie Adebar Neuer Horst für die Störche in Weißenstadt

Mit Unterstützung der Helfer von der Wunsiedler Feuerwehr nahmen die Vogelschützer den Storchenhorst auf dem alten Fabrikschlot unter die Lupe. Foto: /Fred Leidenberger

Das alte Nest auf dem Fabrikschlot ist in die Jahre gekommen. Nun soll Ersatz her.

 
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Weißenstadt - Wie verhilft man den Störchen in Weißenstadt wieder zu einer erfolgreichen Brutsaison? Um diese Frage zu klären, hatte Gudrun Frohmader-Heubeck vom Landschaftspflegeverband im Landkreis Wunsiedel zu einem vorbereitenden Ortstermin am Weißenstädter Storchenhorst eingeladen.

Der Hintergrund ist folgender: Die Störche hatten in den vergangenen beiden Jahren zwar jeweils 30 Tage sitzend im Nest gebrütet, doch unerklärlicherweise war danach der Horst ohne geschlüpfte Jungstörche.

Zudem fiel die „Schieflage“ des jahrzehntealten, schweren Nestes auf dem runden Ziegelschlot des Kesselhauses der ehemaligen Weberei auf. Mit Unterstützung der Wunsiedler Feuerwehr wollten sich die Naturschützer nun ein Bild von der Situation in luftiger Höhe machen und ermitteln, was zur Sanierung gebraucht wird.

Nachdem die Drehleiter ausgefahren war, wurde schnell klar, warum keine erfolgreiche Brut möglich gewesen war: Der Horst ist nach oben gewölbt wie ein Uhrenglas, ohne Brutmulde für die Eier und hart wie Beton. Zudem ist die alte Trägerkonstruktion verrottet und instabil.

Allen Beteiligten war klar, dass der Storchenhorst ersetzt werden muss, heißt es in einer Mitteilung. Herbert Prell und Stefan Burger vom Instandsetzungstrupp des Naturparks Fichtelgebirge nahmen dann auch gleich die Maße und werden mithelfen, die Kosten zu ermitteln. Damit können dann vom Landschaftspflegeverband Zuschussanträge über die untere Naturschutzbehörde bei der Regierung von Oberfranken gestellt werden. Die Artenschutz-Maßnahme für die Weißstörche kann nämlich mit Geld aus dem Bayerischen Landschaftspflege- und Naturparkprogramm gefördert werden.

Das Storchennest in Weißenstadt hat schon eine gewisse Tradition: Im Jahr 1994 hatten Aktive von Bund Naturschutz und Landesbund für Vogelschutz den jetzigen Horst aufgesetzt. Der Schlot gehört der Stadt Weißenstadt, die ihn wegen der attraktiven Vögel erworben und aufgrund der drohenden Instabilität 1993 um sieben Meter gekürzt hatte. „Seit 1995 sind 45 Jungstörche dort oben geschlüpft. Eine stolze Leistung für den höchst gelegenen Storchennistplatz in Bayern“, sagt der Horstbetreuer Fred Leidenberger vom Bund Naturschutz Weißenstadt.

Die Zeit drängt allerdings, denn es zeigt sich, dass die Störche jedes Jahr früher aus dem Winterquartier zurückkommen. 2020 war der erste bereits am 24. Februar oben auf dem Schlot gesichtet worden.

„Wenn alles klappt, wird hoffentlich die Erfolgsgeschichte der Weißenstädter Störche fortgeschrieben werden können“, sagte Gudrun Frohmader-Heubeck und bedankte sich bei den beiden Fahrern der Feuerwehr Wunsiedel, den Kollegen vom Naturpark Fichtelgebirge und Fred Leidenberger für den „luftigen“ Einsatz. red

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