Hilfe für Nachbarn Als Mutter denkt Angela S. zuletzt an sich selbst

Von Beate Franz
Seit einer Bandscheiben-Operation, die nicht den erwarteten Erfolg hatte, ist Angela S. gesundheitlich schwer angeschlagen Foto: picture alliance/dpa/dpa-tmn/Christin Klose

Angela S. lebt von einer kleinen Witwenrente. Damit unterstützt sie auch ihren Sohn, der noch eine Ausbildung macht. Für sie bleibt nur sehr wenig zum Leben.

 
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Landkreis Hof - Angela S. (Name geändert) gehört noch zu der Müttergeneration, die für ihre Kinder das letzte Hemd geben würde. Dabei ist sie selbst nicht auf Rosen gebettet. Im vergangenen Jahr starb ihr Mann, seitdem bekommt sie eine kleine Witwenrente. Obwohl ihr selbst nach Abzug aller monatlichen Fixkosten kaum genug Geld zum Überleben bleibt, gibt es immer wieder Situationen, wo sie ihrem mittlerweile erwachsenen Sohn finanziell unter die Arme greift. Der macht zurzeit noch einmal eine Ausbildung, um beruflich weiterzukommen. Er wohnt nicht mehr bei ihr. „Die drei Jahre müssen wir noch schaffen“, sagt die Endfünfzigerin, die im Landkreis Hof lebt. Und: „Ich bin allein, ich brauch nicht viel.“

Angela S. ist seit einer Bandscheiben-Operation, die nicht den erwarteten Erfolg hatte, gesundheitlich schwer angeschlagen. „Ich kann nicht lange sitzen, nicht lange stehen, nicht lange laufen“, schildert sie ihre Beschwerden. Auch im Gespräch mit unserer Zeitung wechselt sie oft ihre Position, steht auf, setzt sich wieder, läuft ein paar Schritte hin und her in ihrer kleinen Küche. Selbst im Liegen habe sie dauernd Schmerzen. Nachts schlafe sie oft erst nach Stunden – meist vor Erschöpfung – ein.

„Ich möchte gerne arbeiten“

Eineinhalb Jahre lang hat sie nach dem operativen Eingriff Rente wegen Erwerbsunfähigkeit erhalten. Die wurde ihr mittlerweile gestrichen, was ihre finanzielle Situation erheblich verschärft hat.

Die Rentenversicherung ist der Ansicht, sie sei nicht komplett arbeitsunfähig. „Ich möchte ja gerne arbeiten“, betont Angela S., „und ich müsste eigentlich auch wieder arbeiten, aber was soll ich machen?“ Einst hat sie Näherin gelernt. Später hatte sie einen körperlich sehr herausfordernden Job in der Fleischindustrie. „Es gab Tage, da haben wir zwölf bis 16 Stunden gearbeitet, immer im Stehen, nur mit einer Pause dazwischen“. Diese Tätigkeit habe ihr auch gesundheitlich zugesetzt.

Sie könne sich auch vorstellen, ehrenamtlich tätig zu sein, sie sei gerne unter Menschen, sagt sie und lächelt. „Was ich halt körperlich machen kann“, fügt sie hinzu. Mit der Zeit seien ihre Schmerzen im Rücken schlimmer geworden. „Sie strahlen aus bis in die Schultern und den Kopf“. Sie habe schon alles mögliche probiert, auch eine Schmerztherapie . Sie sei auch mehrmals zur fachärztlichen Beratung in der Klinik gewesen, wo sie operiert worden sei. Dort habe man ihr eine erneute Operation vorgeschlagen. Das lehnt Angela S. jedoch ab: „Ich will keine OP mehr, das war fürchterlich.“

Probleme bleiben unausgesprochen

Natürlich weiß auch ihr Sohn um die Geldsorgen und die gesundheitlichen Beschwerden seiner Mutter. Genauso wie die Mutter die Nöte ihres Sohnes kennt. „Er bräuchte zum Beispiel dringend Winterreifen für sein Auto“, sagt Angela S. „Er hat Probleme, aber er spricht nicht mehr darüber.“ Trotzdem ist sie fest entschlossen, ihn während seiner Ausbildungszeit weiter im Rahmen ihrer Möglichkeiten zu unterstützen. Auch an Weihnachten würde sie ihm gerne einen finanziellen Zuschuss geben – sie weiß nur nicht, wo sie das Geld dafür abknapsen soll.

Spendenkonto

Wenn Sie Angela S. unterstützen wollen, überweisen Sie Ihre Spende auf das Konto von „Hilfe für Nachbarn“, der gemeinsamen Aktion von Frankenpost und Sparkasse Hochfranken:

IBAN: DE 29 780 5000 002 200 20416

BIC: BYLADEM1HOF

Für Spenden ab 200 Euro gibt es eine Spendenquittung (bitte Adresse auf der Überweisung vermerken). Für kleinere Beträge reicht der Kontoauszug zur Vorlage beim Finanzamt. Online-Banking-Kunden können jetzt auch per QR-Code an die Aktion „Hilfe für Nachbarn“ spenden.

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