Hof/Wunsiedel - Wer die Geschichte von Hanna F. (Name geändert) hört, der ist erstaunt, was ein einzelner Mensch alles aushalten kann, ohne den Mut zu verlieren. Die Mittdreißigerin aus Hochfranken ist alleinerziehende Mutter von fünf Kindern, die drei jüngsten sind unter zehn Jahre alt. Erst, als die Kleinen in den Kindergarten kamen, stellte sich heraus, dass sie schwer geistig behindert sind – und hyperaktiv. Alle drei sind in hohe Pflegegrade eingestuft, tragen noch Windeln. „Sie machen unheimlich viel kaputt, sie sind laut und sie haben einen extrem starken Bewegungsdrang“, sagt Hanna F. Zudem rauben sie der Mutter den Schlaf, weil sie schon nach wenigen Stunden wieder putzmunter auf der Matte stehen – und die Nacht zum Tage machen. Das Verhalten der Kinder war auch der Grund, warum es in dem Mehrfamilienhaus, in dem die Familie früher gelebt hat, immer wieder Probleme und Beschwerden der Nachbarn gab – bis zur Räumungsklage. „Ich kann die Nachbarn gut verstehen“, sagt Hanna F. „Niemand sieht meinen Kindern ihre Behinderung auf den ersten Blick an“, erklärt Hanna F. „die meisten Leute denken, sie sind einfach nur schlecht erzogen“. Diese Zeit sei sehr anstrengend gewesen, „für mich und für die Nachbarn“, blickt die Alleinerziehende zurück.