Hilfsaktion für Ukraine Bürgermeister fährt Spenden an die Grenze

Die Gedanken an den Krieg in der Ukraine lassen den Bürgermeister von Marktschorgast nicht mehr los. Kurz entschlossen hat er eine Spendenaktion ins Leben gerufen – und will die Hilfsgüter selbst in die Krisenregion bringen.

 
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  Foto: picture alliance/dpa/PA Wire/Aaron Chown

Markschorgast - Der Bürgermeister von Marktschorgast, Marc Benker (CSU), hat sich mit einem Spendenaufruf an die Menschen gewandt. „Seit der Invasion der russischen Angriffsverbände bin ich mit meinen Gedanken bei den schlimmen Geschehnissen in der Ukraine. Die Bilder vom Krieg, von Familien, die sich von ihren Vätern verabschieden müssen, um sie in den Krieg ziehen zu lassen, mit der Ungewissheit, ob sie je wiederkehren – das alles hinterlässt bei mir tiefe Spuren und lässt mich nicht los“, schreibt Benker in seinem Aufruf. Ihm sei bewusst, dass es in Marktschorgast viele Menschen gibt, denen es ähnlich geht. Er wisse von mindestens einer Frau, die ukrainische Wurzeln hat und deren Mutter aktuell noch im Krisengebiet ist. Das sei alles schwer zu ertragen, meint der CSU-Politiker.

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„Ich kann und ich will nicht nur zusehen oder wohlklingende Solidaritätsbekundungen abgeben. Wären wir mit unserer Marktgemeinde in solch einer schlimmen Situation, würde ich auch darauf hoffen, dass es Menschen gibt, die unseren Mitbürgern helfen würden. Deshalb habe ich mich zu diesem Spendenaufruf entschlossen, um Hilfsgüter bei Euch, liebe Schorchertzerinnen und Schorchertzer zu erbitten“, schreibt der Bürgermeister.

Die gesammelten Hilfsgüter werde er am Freitagmorgen selbst mit dem Gemeindebus nach Polen bringen, um die humanitäre Not in der ukrainischen Grenze zu lindern. Sein Sohn wird ihn bei der Fahrt begleiten, um sich zwischendurch am Steuer abwechseln zu können, erzählt Benker weiter.

„Niemand muss etwas geben, auch jede Kleinigkeit hilft! Aber ich bin mir sicher, dass die Solidarität in unserer Gemeinde groß genug ist, einen VW Bus voll zu bekommen mit Dingen, die Menschen dringend benötigen, weil sie wegen einem Krieg alles verloren haben.“ Er bitte daher die Menschen um ihre Unterstützung. Es sei ihm als VdK-Vorsitzender, Bürgermeister und nicht zuletzt als Vater eine Herzensangelegenheit, die Menschen in der Ukraine zu unterstützen.

Die Hilfsgüter können am Mittwoch und Donnerstag im Rathaus in Marktschorgast abgegeben werden. Benker bittet darum, ausschließlich intakte und neuwertige Gegenstände und Kleidung abzugeben. Insbesondere Kuscheltiere für Kinder würden derzeit besonders gerne gesehen, meint Benker. „Es ist eine schlimme Zeit – sie kann nur zum positiven gewendet werden, wenn wir mit dem Herzen denken und handeln.“

Selbstverständlich werde er sich bei seiner Aktion nicht in das Kriegsgebiet selbst begeben, sondern auf europäischen Boden bleiben. „Lasst uns im Sinne des europäischen Gedankens zusammen halten. Vielen Dank für Eure Hilfe und Unterstützung.“

Das wird benötigt

Matratzen, Fitnessmatten, Schlafsäcke, Decken, Bettwäsche, Handtücher, Einweggeschirr, Hygieneartikel, Feuchttücher, Babywindel, Getreideprodukte, Konserven, Babynahrung, warme Kleidung, Taschenlampen, Decken, Stiefel, Kerzen, Generatoren, Schmerzmittel, Verbandsmaterial.