Himmelkron Mann+Hummel investiert 30 Millionen

Werner Reißaus
So wird der Neubau der Logistikhalle in Himmelkron aus Richtung Frankenring aussehen. Foto: T. Kohlpainter+Team

Bis April 2024 sollen eine erweiterte Lagerhalle und ein neues Logistikzentrum entstehen. Das schafft neue Arbeitsplätze. Einige Mitarbeiter müssen dann allerdings weiter fahren.

 
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Himmelkron - Die beiden Bauanträge der Firma Mann + Hummel, die im Gewerbegebiet Himmelkron bereits Innenraumfilter herstellt und weltweit vertreibt, hörten sich eigentlich nicht spektakulär an: Antrag auf Baugenehmigung zum Umbau eines bestehenden Lagergebäudes zu Produktions- und Bürobereichen und Neubau eines Logistikzentrums am Standort in der Kulmbacher Straße.

Spätestens als Niederlassungsleiter Marian Wenking die Baukosten mit 30 Millionen Euro in der Sitzung des Gemeinderates am Dienstagabend bekannt gab, war klar: Das Unternehmen expandiert weiter und vor allem mit dem neuen Logistikzentrum wird eine gewerbliche Nutzfläche von rund 17 000 Quadratmetern geschaffen. Im bereits bestehenden Lagergebäude werden auf einer Fläche von 1500 Quadratmetern neue Produktions- und Bürobereiche geschaffen.

Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) stellte am Beginn der Sitzung fest: „Es zeichnet sich eine größere Baumaßnahme ab. Die Entwicklung des Unternehmens Mann + Hummel hier am Standort Himmelkron geht in die richtige Richtung. Es sind zukunftsgerichtete Investitionen und auch die Nachhaltigkeit ist dabei berücksichtigt.“

Das Projekt- und Planungsteam der Firma stellte ihr Vorhaben vor und stand im Anschluss dem Gremium Rede und Antwort. Niederlassungsleiter Marian Wenking ging zunächst auf die Historie der Firma am Standort Himmelkron ein, als 2007 der erste Teil von Helsa, Gefrees, mit dem Sektor „Automobilgeschäft“ gekauft und nach Himmelkron verlagert wurde. Marian Wenking: „Dieses Geschäft ist in den vergangenen Jahren stark gewachsen und daher haben wir überlegt, die strategische Stoßrichtung des Gesamtunternehmens auf neue Geschäftsfelder außerhalb der Automobilindustrie auszurichten.“

Mit dem Kauf eines weiteren Teils des Unternehmens wurde es möglich, das Portfolio von Helsa mit einer Filtrationsanwendung in anderen Bereichen wie der der Automobilindustrie weiterzuentwickeln und erfolgreich umzusetzen.

In Gefrees wird aufgrund der Infrastruktur des helsa-Gebäudes ein Wachsen nicht nur sehr schwierig, wie Niederlassungsleiter Wenking betonte, sondern auch ineffizient: „Mit den geplanten Baumaßnahmen sind wir am Standort Himmelkron für die Zukunft sehr gut aufgestellt. Die Gefreeser Mitarbeiter werden künftig am Standort Himmelkron angestellt sein. Die Synergieeffekte lohnen sich dann erst und wir können auch die Logistik für beide Produktionsteile effektiver betreiben und auch die Ausbildung attraktiver gestalten.“

Das alles bringe signifikante Vorteile, aber auch die weitere Entwicklung wird Synergieeffekte bringen, weil alle Produktionsteile mit den gleichen Grundmaterialien arbeiten, wie Vliesstoffe oder Aktivkohle. „Das heißt“, so der Niederlassungsleiter Wenking, „die beiden Entwicklungsabteilungen können gemeinsam neue Projekte vorantreiben.“

Erklärtes Ziel sei es, nach Abschluss der Baumaßnahmen am Standort Himmelkron 500 bis 600 Arbeitskräfte zu beschäftigen. Bereits jetzt werden Fachkräfte gesucht. Projektmanager Thomas Kohlpaintner ging noch auf den Bauzeitenplan ein.

So soll der Start für den Umbau des bestehenden Lagergebäudes im vierten Quartal erfolgen und die Fertigstellung ist bis April 2024 geplant. Der Spatenstich für den Neubau des Logistikzentrums ist für das dritte Quartal vorgesehen, die Fertigstellung soll hier im September 2023 erfolgen.

Das gemeindliche Einvernehmen erfolgte für beide Bauvorhaben im Gemeinderat einstimmig, ebenso für die notwendigen Befreiungen von den Festsetzungen des Bebauungsplanes „Gewerbegebiet Ost BA II“. Für die CSU-Fraktion sprach Sebastian Herrmann von einem erfreulichen Termin: „Das Bauvorhaben ist ein Statement für den Standort Himmelkron, es werden zusätzliche Arbeitsplätze geschaffen und auch das Thema Nachhaltigkeit wird angepackt.“

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