Himmelsspektakel über Deutschland Komet bald mit bloßem Auge am Nachthimmel sichtbar

red/

In einigen Tagen ist ein Komet mit Schweif wahrscheinlich auch ohne Fernglas am Abendhimmel zu sehen. Er soll im Westen am Horizont auftauchen.

 
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Der Komet C2023-A3 (Tsuchinshan-ATLAS), in etwa 160 Millionen Kilometern Entfernung, aufgenommen von dem Nasa-Astronauten Matthew Dominick von der ISS aus. Foto: dpa/Matthew Dominick

Schaulustige können voraussichtlich ab Mitte Oktober für mehrere Tage das Schauspiel eines vorbeiziehenden Kometen samt Schweif am Himmel beobachten. Tsuchinshan-Atlas - auch C/2023 A3 genannt - wird nach Angaben der Vereinigung der Sternfreunde mit Sitz im südhessischen Bensheim am 10. Oktober im Westen am abendlichen Horizont auftauchen. Frühestens zwei Tage später und in den darauffolgenden Nächten könne der Himmelskörper dann mit bloßem Auge oder einem Fernglas gesehen werden. 

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„Die Sichtbarkeit mit dem freien Auge endet um den 25. Oktober herum, für Geübte unter einem dunklen Himmel vielleicht noch ein paar Tage später“, teilte der Vorsitzende der Sternfreunde, Uwe Pilz, auf Anfrage der Deutschen Presse-Agentur mit.

Den Schweif des Kometen sehe man voraussichtlich in den ersten Tagen mit bloßem Auge. „Mit dem Fernglas in jedem Fall“, sagte Pilz. In den ersten Oktobertagen bis zum 11. komme der kosmische Besucher der Sonne immer näher und wandere dann am Himmel in den folgenden Nächten immer in Richtung Südwesten. Dabei werde er wieder lichtschwächer.

Vor über einem Jahr entdeckt

Den Sternfreunden zufolge wurde der Himmelskörper von einem Observatorium in China erstmals am 9. Januar 2023 beobachtet. Am 13. dieses Jahres erreicht die Bahn des Kometen ihren erdnächsten Punkt mit etwa 70 Millionen Kilometern Abstand - das entspricht knapp der halben Entfernung der Erde zur Sonne. Ab November lasse sich der Besucher vermutlich nicht mehr mit bloßem Auge erkennen. Wie gut die Beobachtbarkeit tatsächlich sein wird, lasse sich allerdings nicht völlig sicher vorhersagen, teilte das Haus der Astronomie in Heidelberg mit.

Der Himmelskörper zählt zu den nicht-periodischen Kometen, die - wenn überhaupt - erst nach längeren Zeiträumen wieder in Erdnähe kommen. „In absehbarer Zeit wird Tsuchinshan-Atlas wohl nicht wiederkehren“, hieß es beim Haus der Astronomie. Der Besucher stammt demnach aus der Oortschen Wolke, einer kugelförmigen Ansammlung von Objekten am äußersten Rand des Sonnensystems. 

Eine vergleichbare Helligkeit wie Tsuchinshan-Atlas hatte zuletzt im Sommer 2020 der Komet Neowise (C/2020 F3). Kometen wurden auch schon im Zuge von Raumfahrtmissionen untersucht, zum Beispiel von „Rosetta“ der europäischen Raumfahrtagentur Esa, die den Kometen Tschurjumow-Gerassimenko erkundete.