Bis spät in die Nacht im Einsatz
Damit aber nicht genug: Nachdem im Landkreis Hof der Katastrophenfall ausgerufen worden war, stellte der Kreisfeuerwehrverband gegen 20.45 Uhr noch den Gefahrgutzug nach Selbitz ab. Dort war es zu einem Gefahrgutaustritt in einer Firma gekommen.
Bis spät in die Nacht waren die Wehren auch im Landkreis Wunsiedel im Einsatz. „Wieder zurück waren wir gegen 1.30 Uhr“, sagt Stadtbrandinspektor Hoffmann.
Auch Oberbürgermeister Ulrich Pötzsch machte sich in der Einsatzzentrale in der Werner-Schürer-Wache und vor Ort ein Bild von der Lage. „Es war wieder einmal beeindruckend, wie die Feuerwehren aus allen Ortsteilen mit vereinten Kräften im Einsatz waren“, sagt der OB. Er lobt aber auch die Mitarbeiter des Bauhofes und alle Bürger und vor allem Landwirte, die bei dem Einsatz mitgeholfen und technisches Gerät zur Verfügung gestellt haben. Sehr koordiniert sei auch die Arbeit in der Einsatzzentrale, sagt Pötzsch: „Wie hier in kürzester Zeit und unter Druck die Einsätze koordiniert worden sind, ist schon eine tolle Leistung.“ Der Oberbürgermeister lobt das Engagement der Helfer vor Ort, „immerhin haben die ja auch alle schon den ganzen Tag gearbeitet“. Bei solchen Einsätzen zeige sich, dass die Investitionen in die Feuerwehren richtig und notwendig seien: „Das ist gut angelegtes Geld.“
Selbbach schießt durchs Tal
Welche Kraft die Wassermassen hatten, konnte Pötzsch an der Papiermühle in der Senke zwischen Erkersreuth und Längenau erleben. „Der Selbbach war hier von normalerweise vielleicht drei Metern Breite auf zehn Meter angeschwollen und schoss durch das Tal.“ Der Oberbürgermeister verschaffte sich nach eigenen Worten dann noch einen Überblick über die Lage in der Innenstadt. „Es zeigen sich die Vorteile der Renaturierung des Selbbaches. Denn der Pegel war zwar gestiegen, größere Überflutungen gab es aber nicht.“
Die Feuerwehr Schönwald hatte zwar keine eigenen Einsätze, besetzte aber die Wache in der Nachbarstadt Rehau, weil die Rehauer Wehr im Landkreis Hof im Einsatz war.
Kreisbrandrat Schletz zieht trotz der angespannten Lage ein positives Fazit. „Wir können uns auf die Hilfsorganisationen und das gute Zusammenspiel verlassen. Da wurde Hand in Hand gearbeitet.“ Gelungen sei es auch, die Sicherheit im Landkreis trotz der vielen Einsätze und der Abstellungen nach Hof sicherzustellen. Schletz dankt allen Einsatzkräften, die bei dem Unwetter ihr Bestes gegeben haben.
Schlimme Erinnerungen an das Jahr 2018 wurden am Dienstagabend in Arzberg wach. Auch dort fluteten die Sturzbäche Kanäle, Straßen, Keller und Gärten. Allein in Arzberg hatte die Feuerwehr 16 Einsatzstellen.