Höchstädt Anlieger frei – und keinen interessiert’s

Daniela Hirsche

Die Grießstraße in Höchstädt wird gerne als Durchfahrtsstraße genutzt. Sehr zum Leidwesen der Anwohner. Der Gemeinderat sucht nach Lösungen.

 
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Die Grießstraße: Anlieger frei und auf 30 Kilometer pro Stunde begrenzt. Allerdings halten sich nicht viele daran, bemängelten einige bei der Höchstädter Bürgerversammlung. Das Thema kam im Gemeinderat noch einmal auf den Tisch. Foto: Florian Miedl

Ein Thema aus der Bürgerversammlung hat der Gemeinderat von Höchstädt in seiner jüngsten Sitzung aufgegriffen. Es ging um die Grießstraße, die eigentlich nur für den Anliegerverkehr freigegeben ist, häufig aber als Zufahrtsstraße genutzt werde. Dabei komme es wegen Missachtung der Geschwindigkeitsbegrenzung nicht selten zu gefährlichen Situationen, berichtete Bürgermeister Gerald Bauer. Reinhard Rogler wies darauf hin, dass auch Radfahrer in diesem Bereich eine Gefahr für Passanten darstellten, da diese mit hoher Geschwindigkeit aber nahezu geräuschlos ankämen. Der Bürgermeister schlug vor, eventuell im Sommer Geschwindigkeitspoller auf der Straße anzubringen. Außerdem könne das Thema bei der nächsten Verkehrsschau noch einmal erörtert werden.

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Bäume am Gehweg vor der Kirche

Bemängelt worden war bei der Bürgerversammlung auch die befristete Parkerlaubnis während des Rathausneubaus und der Sanierung der Mehrzweckhalle auf einem Teil des Gehweges vor der Kirche. Durch die dort gepflanzten Bäume gestalte sich eine Nutzung für Senioren mit und ohne Rollator sowie Eltern mit Kinderwagen schwierig, und sie müssten auf die Straße ausweichen. Wie Bauer sagte, sind die Baumscheiben im Gehweg ungünstig, da sie sich immer wieder absenkten und dann von den Kommunalarbeitern wieder bündig zum Pflaster angehoben werden müssten. In der Diskussion schlug Raimond Gräf vor, die Bäume auf dem Gehweg zu entfernen und stattdessen an anderer Stelle Bäume zu pflanzen. Tobias Pöhlmann wies darauf hin, dass man künftig für das Klima noch weit mehr Bäume pflanzen müsse. Gräf bot schließlich seine Privatflächen für Baumpflanzungen an.

Gemeinderat Uwe Döbereiner berichtete von dem Besuch einiger Gemeinderatsmitglieder im neuen Kinderhort in der umgebauten Thiersteiner Schule. Er lobte dabei vor allem die großzügigen Räumlichkeiten, die viele Möglichkeiten für die Kinder böten, und das äußerst engagierte Personal: „Der Kinderhort und die Einigkeit mit Thierstein sind ein Geschenk“, betonte Döbereiner.

Glasfasernetz kommt

Aus nichtöffentlicher Sitzung gab Bürgermeister Gerald Bauer bekannt, dass der Gemeinderat die Firma „Unsere Grüne Glasfaser GmbH & Co. KG“ aus Ismaning mit dem eigenwirtschaftlichen Glasfaserausbau beauftragt habe. Außerdem habe die Gemeinde die jährliche Miete für die Nutzung der Grundschule durch den Schulverband Thierstein Höchstädt auf 24 060 Euro festgesetzt.

Die Gemeinde Höchstädt ist dem „Zweckverband interkommunales Flächenmanagement im Landkreis Wunsiedel (ZIF)“ als Gründungsmitglied beigetreten. Ziel der Zweckverbandsgründung ist, ein Solidaritätsprinzip hinsichtlich der Gewerbeflächenentwicklung und der dafür notwendigen Ökoausgleichflächen zu etablieren. Ebenso wird sich die Gemeinde zum dem „H2-Netzwerk Wunsiedel (Wasserstoffnetzwerk)“ anschließen.

Positives zum Abschluss

Eine positive Bilanz zog Bürgermeister Gerald Bauer am Ende der Sitzung. Er sei froh über die beiden neu aus der Taufe gehobenen Zweckverbände für die Feuerwehren und den Kinderhort. Erst im April hätten die Gemeinden erfahren, dass sie den Hort übernehmen müssten, und bereits im September sei alles in trockenen Tüchern gewesen. Mit der Sanierung der Mehrzweckhalle sei im Sommer begonnen worden, und voraussichtlich Ende Februar werde diese abgeschlossen sein. Der Gemeinderat habe in dem zurückliegenden Jahr viel auf den Weg gebracht. Der Dank des Bürgermeisters galt den Mitgliedern des Gemeinderates, die trotz manch kontroverser Diskussionen alle an einem Strang gezogen hätten, um das Beste für die Gemeinde zu erreichen.