Höchstädt-Thierstein Feuerwehr-Fusion einen Schritt weiter

red/G.P.

Novum in Bayern: Für die gemeindeübergreifende Feuerwehrfusion Höchstädt und Thierstein hat sich jetzt der Zweckverband gegründet. Auch der Platz für das neue Gerätehaus steht fest.

 
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  Foto: Florian Miedl/Florian Miedl

Wenn das kein gutes Omen ist: Nicht in dem einen oder dem anderen Ort wird das Gerätehaus der Feuerwehr Höchstädt-Thierstein stehen. Es soll fast mittig auf der Grenze zwischen beiden Gemeinden – östlich der A 93 und am südlichen Ende Thiersteins – errichtet werden. „Das ist Zufall, hat sich aber so ergeben“, sagt der Thiersteiner Bürgermeister Thomas Schobert. Bis gebaut werden kann, wird noch einige Zeit vergehen. „Da ist noch viel zu erledigen. Nicht zuletzt kämpfen wir um Förderungen“, sagt Schobert.

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Allerdings hat sich jetzt der Interkommunal Zweckverband „Feuerwehr Höchstädt-Thierstein“ zur konstituierenden Sitzung getroffen. Mit dem Gedanken einer gemeindeübergreifenden Feuerwehrfusion – die erste in Bayern – trugen sich die Feuerwehrleute in Thierstein und Höchstädt schon länger. Spruchreif wurde sie im vergangenen Jahr, als sich die beiden Feuerwehren nahezu einstimmig für die Zusammenlegung ausgesprochen hatten.

Tagesalarmstärke gewährleistet

Notwendig wurde die Fusion, da die Mitgliederzahlen beider Wehren seit Jahren im Sinken begriffen sind und die Einsatzbereitschaft daher nicht mehr vollständig gewährleistet werden kann, heißt es in einer Mitteilung der Verwaltungsgemeinschaft (VG) Thiersheim. Gerade tagsüber sei die Einsatzstärke der einzelnen Wehren nur sehr schwer zu gewährleisten. Das heißt, das Ausrücken beider Feuerwehren als einzelne Bereitschaften ist meist nicht mehr zuverlässig möglich. Die Fusion soll eine einsatzstarke Feuerwehr nach sich ziehen. Durch den Zusammenschluss können die einzelnen Einsatzbereiche darunter technische Hilfeleistung, Brandbekämpfung und Unwettereinsätze koordinierter und geordneter durchgeführt werden. Aktuell deckt jede einzelne Feuerwehr alle Einsatzbereiche im Rahmen ihrer Möglichkeit ab. Zudem fördere ein Zusammenschluss die reibungslose Zusammenarbeit der beiden Wehren bei gemeinsamen Einsätzen beispielsweise auf der A 93.

Die Bürgermeister und Zweckverbandsvorsitzenden Gerald Bauer und Thomas Schobert (vorne von rechts) mit Kreisbrandrat Wieland Schletz und Landrat Peter Berek (zweite Reihe links und Mitte), den Zweckverbandsmitgliedern sowie Mitgliedern der Feuerwehren. Foto: pr.

Ein weiterer Vorteil: Durch die gemeinschaftlichen Übungen und Fortbildungen in beiden Gemeindegebieten erlangen die Einsatzkräfte gleichwertige Ortskenntnisse, die in lebensgefährlichen Situationen unabdingbar sind. Nicht zuletzt versprechen sich die Akteure eine Aufwertung des Ehrenamts. Zusammenschluss und Neubau des Feuerwehrhauses sollen für neue Mitglieder sorgen.

Die Zweckverbandssatzung hatten die Gemeinderäte von Höchstädt und Thierstein bereits im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht. Bei der konstituierenden Sitzung wurde der Höchstädter Bürgermeister Gerald Bauer zum Zweckverbandsvorsitzenden gewählt. Stellvertreter ist Thomas Schobert. Schließlich gab sich der Zweckverband noch eine Geschäftsordnung, eine Entschädigungssatzung und bildete einen Rechnungsprüfungsausschuss. Als Datenschutzbeauftragter wurde Benjamin Preiß vom Landratsamt Wunsiedel bestellt und die Haushalts- und Kassenangelegenheiten wurden auf die Verwaltungsgemeinschaft Thiersheim übertragen.

Herrmann sagt Unterstützung zu

Zuletzt informierte Zweckverbandsvorsitzender Gerald Bauer noch über den Sachstand des gemeinsamen Feuerwehrhauses. Die Gemeinde Höchstädt habe demnach ihren Grundstücksanteil bereits gekauft. Der Kaufvertrag über den Thiersteiner Teil liege derzeit dem Notar vor und werde zeitnah unterzeichnet.

In München warben die beiden Bürgermeister bereits für eine finanzielle Unterstützung der Fusion. Wie die Verwaltungsgemeinschaft abschließend mitteilt, sagte Bayerns Innenminister Joachim Herrmann eine Förderung zu.