Höchste Auszeichnung Michael Thumser erhält die Reinhart-Plakette

red
Michael Thumser. Foto: Archiv

Seit gut 30 Jahren vergibt die Stadt die Auszeichnung an Menschen, die das kulturelle Leben prägen und begleiten wie kaum jemand sonst. Dem vielseitigen Kultur-Experten Thumser wird sie aufgrund seiner großen Fachkenntnis, seines scharfen Blicks (und Gehörs) und seiner Liebe zur Sprache zuteil.

 
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Hof - Zu Beginn der Stadtratssitzung am Montag, 17.30 Uhr, im Festsaal der Freiheitshalle in Hof wird Michael Thumser die Johann-Christian-Reinhart-Plakette verliehen. Die Verleihung hatte bislang nicht in dem Rahmen stattfinden können. Im Frühjahr hatte der erste Corona-Lockdown den Beteiligten einen Strich durch die Rechnung gemacht, dann war es die Gesundheit: Wegen einer sehr ernsthaften Erkrankung Michael Thumsers mit akuter Lebensgefahr, die nun glücklicherweise überstanden ist, hatte ihm Oberbürgermeisterin Eva Döhla noch kurz vor Jahresende die Plakette überreicht.

Eine Verleihungszeremonie in größerem Rahmen war aufgrund der Corona-Einschränkungen zunächst nicht zustande gekommen. Die Übergabe der Reinhart-Plakette erfolgte schlussendlich wegen der Zugangsbeschränkungen im Klinikum ohne Publikum und nur durch die Familie. Die Zeremonie wird nun aber an diesem Montag nachgeholt.

„Wir schätzen Michael Thumser als einen Hofer, der als Kunstkritiker niemals bequem ist. Aber seine kenntnisreichen Texte voller Esprit sind ein großer Schatz. Sie inspirieren seine Leser und spiegeln den Reichtum des Hofer Kulturlebens wider“, betont die Oberbürgermeisterin.

Michael Thumser, Jahrgang 1959, ist studierter Literatur- und Theaterwissenschaftler. Als Kritiker schrieb er für diese Zeitung über alle Bühnensparten und auch zu Literatur und Film. Sein Blick galt dabei nicht nur der regionalen Kultur, sondern ebenso dem Geschehen in der Partnerstadt Plauen oder den Bayreuther Festspielen. Darüber hinaus trat er als Autor mit Essays und Vorträgen zu kulturgeschichtlichen Themen in Erscheinung. Wesentlich war für ihn die Pflege der deutschen Sprache und deren zielgenaue Verwendung, heißt es in der Begründung der Stadt.

Thumser wurde bereits mit dem renommierten Theodor-Wolff-Preis des Bundesverbandes Deutscher Zeitungsverleger und dem Oberfränkischen Medienpreis ausgezeichnet. Von 1985 bis Herbst 2020 wirkte er als Feuilleton-Redakteur der Frankenpost.

Im November erschien von ihm unter dem Titel „Wir sind wie Stunden“ ein Essay-Band mit Texten zu Zeit und Geschichte, Fortschritt und Vergänglichkeit, von Werten und Werden, Sein und Bleiben. red

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