Weiter erinnerte er daran, dass sich die Mehrheit des Gemeinderats am 7. September deutlich für die Umgehung positioniert habe. "So ein politisches Votum ist nicht beliebig oft wiederholbar."
Für die UWO brachte Christian Feller einige ihrer grundsätzlichen Argumente gegen die Umgehung zur Sprache. So betonte er, das Land, das für die neue Straße benötigt würde, wäre "unwiederbringlich verloren", auch für die Landwirte, die es bewirtschafteten. Die Online-Petition der UWO, in der sich 482 Oberkotzauer gegen die Umgehung ausgesprochen hätten, spiegele ein "Stimmungsbild" in der Gemeinde wieder. Schon während des Planfeststellungsverfahrens 2010 seien etwa 300 Einwendungen eingegangen. Die UWO sei in die "Kommunikationsoffensive" gegangen, da viele Bürger nicht gewusst hätten, was mit der Umgehung "auf sie zukommt". Feller bezweifelte die von Bürgermeister Breuer im Frankenpost-Gespräch genannte Kostenhöhe für einen Bürgerentscheid von grob geschätzt 10 000 bis 20 000 Euro. Kosten von 20 000 Euro entstünden bei der Kommunalwahl; der Aufwand für einen Bürgerentscheid wäre deutlich geringer.
Stefan Büchel (CSU) betonte, die Räte, die bereits für die Umgehung gestimmt haben, würden nun gewiss nicht den UWO-Vorstoß unterstützen. "Wir tragen ein Ratsbegehren nicht mit."
Die beiden SPD-Vertreter gaben keine Stellungnahme ab.
Schließlich stimmten die Ausschussmitglieder von CSU und SPD gegen den Antrag der UWO, ausgenommen CSU-Rat Thomas Groh, der erneut aus der Linie seiner Fraktion ausscherte. Er votierte mit den beiden UWO-Räten.
Der Bund Naturschutz Hof, der die Umgehung seit jeher ablehnt, hat sich in einer Stellungnahme hinter das Ansinnen der UWO gestellt. Deren Fraktion gebe "sichtbar den zahlreichen Gegnern des Vorhabens eine Stimme". Nach wie vor bestehe innerhalb der Bevölkerung "eine große Skepsis gegenüber dem Projekt". Den Befürwortern der Umgehung wirft der BN vor, "gegen alle vernünftigen Argumente stur an der Durchführung des Straßenbaus festzuhalten".