Hof Bombenfund auf Hofer Baustelle

Bei der Erschließung des Neubaugebiets Rosenbühl finden Bauarbeiter eine Fliegerbombe aus dem Zweiten Weltkrieg. Der Kampfmittelräumdienst ist schnell zur Stelle.

 
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Hof - Die Entwarnung kam um 18.29 Uhr: Die Bombe ist entschärft, die Menschen dürfen wieder in ihre Häuser zurückkehren. Gut zwei Stunden zuvor, um 16.15 Uhr, waren Bauarbeiter bei Grabungsarbeiten auf den gefährlichen Gegenstand gestoßen; zurzeit läuft die Erschließung des umstrittenen Neubaugebiets am Rosenbühl mit 54 Bauplätzen.

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Sofort verständigten die Arbeiter die Polizei und den Kampfmittelräumdienst; beide waren schnell zur Stelle. Zur Sicherheit evakuierte die Polizei im Umkreis von 300 Metern die Häuser an der angrenzenden Carl-Orff-Straße und Teilen der Ossecker Straße - für den Fall, dass etwas bei der Entschärfung der Bombe schiefgehen sollte. Polizeipressesprecher Heiko Mettke schätzt, dass seine Kollegen und er etwa 50 bis 70 Menschen gebeten haben, ihre Häuser zu verlassen. Die meisten Anwohner hätten sich daraufhin zu Angehörigen begeben oder die Zeit einfach im Freien verbracht.

Drei Mitarbeiter des Kampfmittelräumdienstes machten sich unterdessen daran, die Fliegerbombe zu entschärfen. Laut Heiko Mettke handelte es sich um einen rund 45 Kilogramm schweren Sprengkopf der amerikanischen Luftwaffe, der hier im Zweiten Weltkrieg niedergegangen, aber nicht explodiert war. "Das neue Baugebiet liegt direkt in der damaligen Einflugschneise der amerikanischen Bomber", erklärt Heiko Mettke. Die Flugzeuge der US-amerikanischen Streitkräfte seien im Zweiten Weltkrieg auf dieser Route auf ihrem Weg in Richtung Hauptbahnhof gewesen. Weil in diesem Bereich mit derlei Funden zu rechnen sei, bestehe enger Kontakt zwischen Baufirma und Kampfmittelräumdienst. Seit Baubeginn begleite eine Spezialfirma die Arbeiten. Am Montag spürten Mitarbeiter dieser Firma die Bombe bei den Erdarbeiten auf.

Die Entschärfung, die Entfernung des Zünders, geriet zu einer Routine-Aufgabe für die geübten Experten. Nur eine gute halbe Stunde verging, bis der Sprengkopf unschädlich gemacht und auf einen Wagen geladen war. Die Polizei vergewisserte sich bei den Sprengmeistern, dass die Lage wieder sicher war, und machte sich daran, die evakuierten Anwohner zu kontaktieren.

"Wir hatten bei der Evakuierung die Erreichbarkeiten abgeklärt", erklärte Heiko Mettke. So verständigten die Ordnungshüter die Anwohner, damit diese möglichst zügig wieder in ihre Häuser und in die Normalität zurückkehren konnten. Aus Sicht des Pressesprechers war der Einsatz sehr "kommod" verlaufen, wenn man das in einer solchen Situation sagen kann. "Wir hatten es mit einem Bereich zu tun, der recht einfach zu evakuieren ist", sagt Mettke. Es handele sich vorwiegend um Einfamilienhäuser, 20 bis 25 an der Zahl; die Nachbarschaft kenne sich untereinander. "Die Anwohner haben mit Verständnis reagiert." Die Absperrung sei ebenfalls problemlos möglich gewesen, weil die Carl-Orff-Straße in einem Bogen verläuft, deren beide Enden in die Ossecker Straße münden.