Kommando zurück Die Douglas-Filiale wird nicht geschlossen

Alisa Schrauth
Europaweit wird Douglas rund 500 Filialen schließen Foto: dpa/Daniel Karmann

Die Parfümerie Douglas schließt Standorte in Deutschland. Die Filiale in Hof ist nicht betroffen.

 
Schließen

Diesen Artikel teilen

Hof - Das wichtigste vorweg: Der Hofer Douglas in der Altstadt ist von den bundesweiten Filialschließungen nicht betroffen. Dem Presseteam der Parfümerie-Kette ist ein Fehler unterlaufen. Ein Verlauf.

Die Schließung von rund 500 Douglas-Filialen in ganz Europa geistert seit dem 28. Januar durch die Presse. Douglas nennt das in der offiziellen Pressemitteilung „Anpassung des europäischen Filialnetzes“. Da sich auch in Hof eine Filiale der Parfümerie-Kette befindet, war klar: Die Frankenpost muss nachfragen. In einer ersten Stellungnahme heißt es am vergangenen Freitag: „Bitte haben Sie Verständnis dafür, dass wir erst unsere Mitarbeiter*innen informieren, bevor wir Informationen zu Filialen, die von einer Schließung betroffen sind, veröffentlichen.“ Die Frankenpost hat Verständnis und meldet sich, wie mit dem Presseteam von Douglas besprochen, am Montag morgen noch einmal. Dann heißt es schriftlich: „Leider ist auch unsere Filiale in Hof von den Schließungen betroffen.“ Das Geschäft werde zum 30. Juni 2021 geschlossen.“ Diese Meldung ist eine nachrichtliche Bombe. Schnell wird in die Tasten gehämmert – die Hofer müssen fix informiert werden. Die erste Meldung wird für die Internetseite und die sozialen Medien aufbereitet und ist – zack – noch vor Mittag raus.

Dann hat die Redaktion selbstverständlich Nachfragen: Wie viele Mitarbeiter sind betroffen, welche Gründe gibt es? Das Presseteam von Douglas erhält eine weitere Anfrage – und wieder antwortet es zügig. Für solch ein großes Unternehmen erstaunlich zügig. Erfahrungsgemäß müssen Journalisten einen längeren Atem mitbringen bei solch sensiblen Themen.

Die erste Online-Meldung wird direkt auf Facebook gepostet. Schnell jagen die Kommentarzahlen nach oben. Es ist Lockdown, die Haare sitzen immer weniger und eine Hiobsbotschaft jagt die nächste. Und dann das; der schöne Douglas, der das Wohlbefinden durch Beauty-Artikel aufpeppt, soll schließen? Die Emotionen kochen hoch. Verständlich.

Dann mischen sich erste Beiträge über angebliche Falschinformationen in die Kommentarspalten. Die Frankenpost hält mit dem Wissen, das sie aktuell hat, dagegen – schwarz auf weiß steht es in der Mail von der Pressestelle von Douglas. Informationsquelle Nummer eins also. Wenn es Douglas nicht weiß, wer dann? Trotzdem macht sich ein ungutes Gefühl in der Redaktion breit. Und dann der Anruf: Kurz nach 15 Uhr meldet sich eine Frauenstimme: „Hallo, hier ist die Pressesprecherin von Douglas!“ Kein gutes Zeichen, wenn sich das Presseteam von sich aus meldet. „Es ist uns ein Fehler passiert!“, sagt die Pressesprecherin. Erster Gedanke: Kommando zurück! Sofort!

Das Telefonat mit der Pressestelle dauert nur ganz kurz – und doch hinterlässt es einen bleibenden Eindruck. „Es tut uns so leid.“ Ein gequältes Lachen. „Unser Postfach quillt über.“ Die Kommentarspalten unter dem Frankenpost-Artikel tun das auch. Trotzdem ist Verständnis angebracht: Es ist Montag. Jeder macht Fehler. Heute möchte man jedenfalls nicht in der Haut der Pressesprecher von Douglas stecken.

Bilder