Hof - Der Anfang: kaum hörbar, ein Klang wie aus Nichts - von vier, fünf, sechs Zuhörern taktlos durch Gehuste unterlaufen. Stünde Enoch zu Guttenberg am Pult der Symphoniker, er würde den filigranen Auftakt von Giuseppe Verdis Musik womöglich abgebrochen, sich umgewandt, die Störenfriede zurechtgewiesen haben. Dergleichen ist in München vorgekommen, auch in Hof: "Wir machen ein Requiem, keinen Spaziergang", schnaubte der renommierte Dirigent 2001, als er die wohl großartigste aller Totenmessen hier erstmals aufführte.