Hof Gänse-Population am See hat sich angeblich halbiert

Spaziergänger und Badegäste bekommen die Tiere gelegentlich zu Gesicht. Aber ein Problem ist offenbar gelöst.

 
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An kühleren Tagen mit wenig Badebetrieb wagen sich die Gänse auch in die Intensivzone des Untreusees. Hier bleiben sie aber in der Regel im Wasser oder halten sich am eingezäunten Ufer auf. Foto: Vera Dorschner

Hof - "Hof - in Bayern gans oben": Der leicht abgewandelte Slogan prangte auf den T-Shirts der Teilnehmer aus dem Hofer Rathaus am Frankenpost -Firmenlauf. Das Event fand bekanntlich am Untreusee statt - und dort ist die Gans seit vielen Monaten in aller Munde. Doch nun ist es ruhig geworden um die Kanadagänse, die noch in vergangenen Jahren massenweise die Liegewiesen bevölkerten und mit Kot übersäten. An den kälteren Tagen der vergangenen Tage, die nicht zum Baden im See einluden, haben sich die Vögel wieder in den Intensivbereich des Untreusees gewagt. Wenn auch nur ins Wasser. Denn die Vergrämung an Land greift offensichtlich.

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"Der Zaun ist nach wie vor ein voller Erfolg", sagt Rainer Krauß, Pressesprecher der Stadt Hof, auf Anfrage. Den Zaun hatte die Verwaltung nach langen Diskussionen und zahlreichen Vorschlägen als Lösung Nummer eins präsentiert. Er zieht sich entlang der Liegewiese, die sonst Tummelplatz für Dutzende Gänse war. Die Gänse sind dort bei mäßigem Badebetrieb weiterhin zu sehen - aber sie halten sich am Ufer auf und passieren den Zaun nicht. In aller Regel, wie Krauß einräumt. "Der Zaun hat geholfen und wird entsprechend akzeptiert."

Rainer Krauß verweist auf "ausgesprochen positive Reaktionen" von Badegästen. Die Skepsis im Netz, die sich in hämischen Kommentaren niederschlug, sei im Nachhinein unberechtigt. "Jeder konnte sehen, dass der Zaun maßgeblich zur Sauberkeit der Liegeflächen beigetragen hat." Zudem hätten es auch Rowdys nicht auf den Zaun abgesehen.

Der Hauptaufenthalt der Gänse ist inzwischen im hinteren Bereich des Untreusees, wohin sich kaum Badende verirren. Im dortigen Biotop haben sie ihre Ruhe.

Gelegentlich, an kühleren Tagen, machen sie offenbar einen kleinen Ausflug, schwimmen zu Dutzenden bis zur Intensivzone, umrunden die Insel mit dem Windspiel, verlassen aber dort nicht das Wasser. Allenfalls am eingezäunten Ufer.

Die Stadt hat die Gänse ständig im Blick - und beobachtet auch die Entwicklung der Population. Von den Zahlen aus den Hochzeiten im Vorjahr sei man weit entfernt, beteuert Pressesprecher Krauß - auch wenn Zählungen, die regelmäßige Badegäste anstrengen, zu anderen Ergebnissen kommen. Offiziell ist von einem Rückgang die Rede: Hat man seinerzeit bis zu 160 Tiere gezählt, geht man heute etwa von der Hälfte aus.