Hof Generationswechsel beim Kammerchor

Sabine Schaller-John
Barbara Hofmann (vorne, Mitte) hat ihr Amt als Vorsitzende des Kammerchores Hof niedergelegt. In der Mitgliederversammlung wurde Matthias Grübl (Dritter von links) zum neuen Vorsitzenden gewählt. Judith Schnabel (Zweite von links) bleibt zweiter Vorstand. Mit auf dem Foto der scheidende Schriftführer Frieder Hofmann (Zweiter von rechts) und seine Nachfolgerin Sabine Schaller-John (ganz links) sowie Chorleiter Wolfgang Weser (rechts), umringt von Mitgliedern des Kammerchores Hof. Foto: schajo

Barbara Hofmann, langjährige Vorsitzende, zieht sich nach 22 Jahren aus der Vereinsführung zurück. Ihr Nachfolger ist Matthias Grübl.

 
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Hof - Am 21. Juli 1997 begann für Barbara Hofmann eine neue Ära in ihrem musikalischen Leben. Nicht, dass sie da erst angefangen hätte zu singen. "Ich singe schon mein ganzes Leben lang im Chor und auch solistisch. Schon in der Schule war ich diejenige, die ihren Mitschülerinnen die richtige Melodie vorgesungen hat", erzählt sie schmunzelnd.

Das nächste Konzert

Am Sonntag, 17. März, um 19 Uhr gibt der Kammerchor Hof ein weltliches Konzert in der Bürgergesellschaft Hof. Das Programm unter dem Titel "Im Rosengarten" entführt das Publikum in die Schönheit und Idylle eines Blumengartens, führt ihm aber auch dessen Flüchtigkeit und Vergänglichkeit vor Augen. Lieder verschiedener Epochen, gesungen auf Deutsch, Englisch, Französisch, Italienisch und Dänisch, erzählen von Freude und Liebe, Wehmut und Schmerz und von einer wahren inneren Schönheit (des Menschen), die nicht altert. Vom amerikanischen Komponisten Morten Lauridsen vertonte Rilke-Gedichte werden ebenso zu hören sein wie - als Uraufführung - die musikalische Ausdeutung von Shakespeare-Sonetten, komponiert von den hochfränkischen zeitgenössischen Komponisten Philipp Riedel und Bethel Schnitzlein. Ein ganz besonderes Highlight sind die sechs Nocturnos von Wolfgang Amadeus Mozart, die von drei Holzbläsern begleitet werden.

An jenem Julitag war sie aber nicht nur Mitbegründerin des Vereins Kammerchor Hof, der aus dem Vokalensemble der Musikschule der Hofer Symphoniker hervorging. Sie wurde zudem zur Vorsitzenden gewählt - und blieb es bis zum vergangenen Samstag, also nahezu 22 Jahre lang. Nun hat sie während der Mitgliederversammlung den Staffelstab an ihren Nachfolger Matthias Grübl weitergereicht, der künftig gemeinsam mit Judith Schnabel, die schon seit 2001 als zweite Vorsitzende fungiert, die Geschicke des Vereins lenken wird.

Unterstützt werden sie vom sechsköpfigen Planungsausschuss, von Kassierin Anja Ehlerding und der neu gewählten Schriftführerin Sabine Schaller-John. Diese ist Nachfolgerin von Frieder Hofmann, der dieses Amt während der gesamten Amtszeit seiner Frau Barbara als Vorsitzende innehatte.

Hinter Barbara Hofmann liegen rund 60 Konzertprogramme und 140 Auftritte - als Sängerin im Sopran und als Vereinsvorsitzende. "Da gab es immer ordentlich viel vorzubereiten. Die Konzerte mitplanen, Konzerträume suchen, Werbung machen, die Finanzen im Blick behalten und viel sonstige Organisation", fasst sie ihre Arbeit hinter den Kulissen zusammen.

Was ihr dabei besonders am Herzen lag: Chorleiter und Mitbegründer Wolfgang Weser darin zu unterstützen, seine thematisch und musikalisch sorgfältig konzipierten Konzerte - das Markenzeichen des Hofer Kammerchores - umzusetzen. "Oft höre ich von unseren Konzertbesuchern, dass sie von unserer Musik sehr berührt waren."

Dass das so ist, führt sie auch darauf zurück, dass es im Kammerchor "menschlich stimmt" und alle den Wunsch haben, "tolle Musik zu machen". Und die traditionell sehr guten Beziehungen zu den Hofer Symphonikern, aus deren Reihen die Kammerchorkonzerte oft begleitet werden, tun ihr Übriges dazu.

Auch für Barbara Hofmann gilt, dass es am schönsten ist, "selbst Musik zu machen". Deshalb wünscht sie sich, dass der Kammerchor immer so besetzt ist, dass er anspruchsvolle Chorkonzerte geben kann. "Es war mir immer wichtig, dass es diesen Chor in Hof gibt. Er bereichert aus meiner Sicht das sehr rege Kulturleben meiner Heimatstadt auf ganz besondere Weise. Deshalb habe ich mich auch immer so gerne für ihn engagiert."

Allerdings ist es zurzeit nicht leicht, jüngere oder auch junge Sängerinnen und vor allem Sänger zu finden. Daran will auch der neu formierte Vorstand arbeiten - ebenso wie an der Gewinnung weiterer Fördermitglieder. "Ohne eine solide und verlässliche Finanzgrundlage geht es nicht", betont die scheidende Vorsitzende.

Jetzt freut sich Barbara Hofmann auf das nächste Konzert am 17. März in der Bürgergesellschaft - eines der letzten, das sie als Vorsitzende des Vereins vorbereitet hat. schajo

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