Hof – „Mein Zimmer hängt voller Erinnerungen. Davon lebe ich.“ Wolfgang (Name geändert) hat gute Zeiten erlebt in seinem Leben. „Da hatte ich im Monat 8000 Mark auf der Hand.“ Er hat ein Sportstudio betrieben, 30 Jahre lang. Hat dafür die neuesten Geräte aus Florida einschiffen lassen, Bankdirektoren und Firmenbosse haben bei ihm trainiert. Ihm gehörte ein Haus, er hat die ganze Welt bereist. Heute lebt er vom Amt, es bleiben ihm 300 Euro im Monat. Er ist geschieden. Die beiden Söhne haben mit sich selbst zu kämpfen. Das Studio musste er aufgeben, das Haus verkaufen. „Es war nicht zu vermeiden“, sagt er. Wolfgang, 62 Jahre alt, ist einer von jenen Hofern, die jede Woche ins Café Lichtblick der Baptistengemeinde am Pestalozziplatz kommen. Weil sie hier etwas zu essen bekommen und weil ihnen hier jemand zuhört.