Hof "Hof ist bunt" bietet AfD die Stirn

Das Logo der Alternative für Deutschland (AfD) iat auf Broschüren zu sehen. Foto: dpa

Das Bündnis protestiert am Montagabend mit Musik und Kunst gegen die Versammlung der Rechtspopulisten. Deshalb wird die Kulmbacher Straße an der Freiheitshalle gesperrt.

 
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Hof - Wer am Montagabend an der Veranstaltung der Alternative für Deutschland (AfD) in der Freiheitshalle teilnimmt, wird die Demonstranten draußen wohl weder hören noch sehen. Trotzdem werden die Akteure des Bündnisses für Zivilcourage "Hof ist bunt, nicht braun" ihre Stimme deutlich erheben. Mit einem breiten künstlerischen und musikalischen Rahmenprogramm wollen sie einen Gegenentwurf zur Programmatik der AfD setzen.

"Nur wer aufsteht, kann sich widersetzen" lautet das Motto der Kundgebung, mit dem das Bündnis auf die derzeitige politische Situation aufmerksam machen will. "Wir wollen Flagge zeigen und klarmachen, dass wir nicht mit allem einverstanden sind, was sich eine rechtspopulistische Partei ausdenkt", sagte Nanne Wienands, Mitorganisatorin der Demo, bei einem Pressegespräch in den Räumen der Evangelischen Jugendsozialarbeit. Außerdem informierten Christian Schlademann, Koordinator des Bündnisses "Hof ist bunt" und Linken-Stadtrat Thomas Etzel über die Einzelheiten der Aktion.

Die Kundgebung beginnt um 18 Uhr an der Freiheitshalle und soll etwa eineinhalb Stunden dauern. Die Initiatoren geben von mehr als 200 Teilnehmern aus. "Über Facebook haben bereits 100 ihre Teilnahme fest zugesagt, 150 weitere haben ihr Interesse bekundet", erklärte Schlademann.

Die Stadt hat "aus Sicherheitsgründen" abgelehnt, die Kundgebung auf dem Gelände der Freiheitshalle stattfinden zu lassen. Stattdessen wird nun für die Proteste die Kulmbacher Straße zwischen Theater-Parkplatz und Freiheitshalle gesperrt.

Das Bündnis hat innerhalb weniger Tage ein umfangreiches Programm für den Montagabend aus dem Boden gestampft: Neben der Samba-Gruppe "Abandonado" werden der bekannte Münchberger Musiker Harry Tröger mit seiner Formation "Frankorigines" sowie der Singer-Songwriter Maximilian Adler auftreten. Dieser sei in der Vergangenheit bereits auf diversen Festen gegen Rechts aufgetreten, machte Schlademann deutlich.

Außerdem wird der Hofer Autor Roland Spranger einen satirischen Text vortragen und der Künstler Wolfgang Müller aus Bad Steben eine Installation präsentieren. "Damit möchten sie das Programm der AfD auf künstlerische Art darstellen", erkläre Nanne Wienands. Im Anschluss an die Kundgebung öffnet das Kunstkaufhaus im Hofer Bahnhofsviertel seine Türen.

Mit der Kundgebung will das Bündnis, das aus verschiedenen zivilgesellschaftlichen Organisationen besteht wie DGB, Parteien, AWO, Evangelische Jugend, Schulen und Einzelpersonen aus dem Hofer Raum ein Zeichen für Toleranz und Weltoffenheit setzen. "Wir sind kein spezielles Anti-AfD-Bündnis, sondern ein Bündnis gegen alles, was rechts aktiv ist", betonte Linken-Stadtrat Thomas Etzel. Das Programm der AfD enthalte Passagen, die bestimmte Gruppen wie Migranten oder Behinderte abwerten würden. "Solche Gedanken und Rechtspopulismus sind in Hof nicht willkommen. Wir müssen alles dafür tun, um das auch zu zeigen."

Die AfD setze bewusst auf Provokation, um Wähler zu erreichen, ist Schlademann überzeugt und stellte die Frage: "Wie geht man dann mit dem Geist um, den man aus der Flasche gelassen hat?"

Die erste Antwort des Bündnisses: Mit Abgrenzung und indem man Zeichen setzt. Nanne Wienands sagt dazu: "Wo es keinen Gegenwind gibt, kommen sie öfter. Mit unserem Gegenwind hoffen wir, dass die AfD ihr Interesse an unserer Stadt befriedigt hat."

Vortragsveranstaltung der AfD in der Freiheitshalle

"Sicherheit in Europa" lautet das Thema des öffentlichen Vortragsabends, den der Kreisverband der AfD am Montag um 19 Uhr im Konferenzraum der Halle veranstaltet.

Referent ist Georg Pazderski, den Beobachter der Partei in deren nationalkonservativem Flügel verorten. Der 65-Jährige ist Landesvorsitzender der AfD Berlin sowie Fraktionsvorsitzender im Berliner Abgeordnetenhaus. Bei der Bundestagswahl 2017 tritt er als Direktkandidat in Berlin-Pankow an.

In seiner sicherheitspolitischen Analyse will der ehemalige Oberst im Generalstabsdienst laut einer Pressemitteilung die aktuelle sicherheitspolitische Lage Europas, unter besonderer Berücksichtigung Deutschlands und des aktuellen Zustandes der deutschen Streitkräfte beleuchten. Themen sind "Forderungen an die deutsche Außen- und Sicherheitspolitik", "Deutschlands Rolle in den internationalen Organisationen", " Verhältnis zu den USA und Russland" und der "Ist-Zustand der Bundeswehr".

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