Hof Landkreis Hof bei Investitionen auf Spitzenplatz

Im bundesweiten Vergleich steht der Landkreis beim Ausbau der Infrastruktur sehr gut da. Dieses Niveau gilt es trotz finanzieller Einbußen durch die Pandemie zu halten, betont die IG Bau.

Durch die wirtschaftlichen Folgen der Corona-Pandemie könnten nun wichtige Zukunftsinvestitionen auf der Strecke bleiben, warnt die Gewerkschaft IG BAU. Foto: IG Bau

Hof - Vom neuen Radweg bis zum sanierten Schuldach: Trotz sinkender Steuereinnahmen durch die Corona-Pandemie soll das Hofer Land wichtige Zukunftsinvestitionen nicht verschleppen. Dazu hat die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) die Verantwortlichen in der Kommunalpolitik aufgerufen.

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Im vergangenen Jahr investierte der Landkreis laut Kassenstatistik 67,3 Millionen Euro in öffentliche Infrastruktur - das sind 710 Euro pro Kopf, wie eine Abfrage der Gewerkschaft bei den Statistikämtern der Länder ergab.

"Der Kreis steht im bayernweiten Vergleich gut da. Es kommt darauf an, dieses Level mit Blick auf den jahrelangen Investitionsstau zu halten, auch wenn die Kämmerer aktuell auf jeden Euro schauen müssen. Ein Sparen an der Infrastruktur wäre ein Sparen am falschen Ende", sagt dazu Gerald Nicklas, Bezirksvorsitzender der IG BAU Oberfranken, in einer Pressemitteilung.

Auch die Stadt Hof hat investiert: Laut Kassenstatistik 22 Millionen Euro in öffentliche Infrastruktur - das sind laut der Gewerkschaft 481 Euro pro Kopf.

Neue Kitas, renovierte Ämter und moderne Wasserleitungen seien für eine nachhaltige regionale Wirtschaftsentwicklung in den kommenden Jahren von entscheidender Bedeutung, heißt es in der Pressemitteilung weiter. "Kommunale Investitionen sichern zugleich viele Arbeitsplätze vor Ort - ob beim Dachdeckermeister oder im Architekturbüro", so Gerald Nicklas. Demnach beschäftigt allein das Bauhauptgewerbe im Landkreis Hof laut Arbeitsagentur rund 1200 Menschen.

"Hinzu kommt ein großer Nachholbedarf in puncto Verkehrswende. Nur wenn flächendeckend deutlich mehr in Gleise, Radwege und Ladestationen für Elektroautos investiert wird, sind die Klimaziele erreichbar", betont Nicklas. Gleiches gelte bei der energetischen Gebäudesanierung, die in öffentlichen Gebäuden häufig besonders dringend sei.

Mit Blick auf die angespannte Kassenlage vieler Kommunen verweist die IG BAU auf die Hilfen aus den sogenannten Corona-Konjunkturpaketen. Danach erstattet der Bund den Kommunen Ausfälle bei der Gewerbesteuer - ihrer wichtigsten Einnahmequelle - im laufenden Jahr mit bis zu 6,1 Milliarden Euro. Weitere 4,8 Milliarden Euro sollen die Länder beisteuern. Zusätzliche Milliardenhilfen gibt es bei den Hartz-IV-Kosten sowie für die Gesundheitsämter und die Kindertagesbetreuung. "Klar ist, dass die Bundesregierung auch in den nächsten Jahren gefordert ist, um die Kommunen bei den Folgen der Coronakrise zu entlasten. Dass die Investitionen vor Ort jetzt stabil bleiben, ist keine Luxusfrage, sondern entscheidend für den Zusammenhalt der Gesellschaft und unsere Zukunft", teilt Nicklas mit.

Auch im bundesweiten Vergleich belegt der Kreis Hof mit einer Investitionsquote von 710 Euro pro Einwohner für Infrastruktur einen der Spitzenplätze.