Hof Lebensmittelschrank kommt an

Ute Michael
Die Botschafter Sebastian Dörner (links) und Stefan Söllner beim Bestücken des Fair-Teiler-Schrankes im Gebäude der Diakonie am Park in der Hofer Sophienstraße. Inzwischen gibt es auch an der Hochschule in Hof einen Fair-Teiler-Schrank. Den hat die Studentische Umweltinitiative an der Hochschule Hof (SUI) in Zusammenarbeit mit foodsharing Hof & Region organisiert. Foto: umi

Süßigkeiten sind der Renner: Die erste Bilanz für den Fair-Teiler-Schrank in der Diakonie am Park fällt gut aus.

 
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Hof - Bereits großer Beliebtheit erfreut sich der Lebensmittelschrank Fair-Teiler, der seit rund zwei Monaten in den Räumen der Diakonie am Park in Hof steht.

"Der Fair-Teiler-Schrank wurde gut angenommen, Luft nach oben haben wir allemal. Das heißt, dass wir nie genug Unterstützer und Netzwerker für die gute Sache - die Lebensmittelrettung - gewinnen können", betont dazu Sebastian Dörner. Er ist einer von vier foodsharing-Botschaftern, die in Hof das bundesweit erfolgreiche Netzwerk-Projekt mit weiteren Helfern zum Starten gebracht haben. Aktuell gebe es in Stadt und Landkreis Hof etwa 160 Foodsaver, elf Betriebskooperationen und zwei Fair-Teiler.

Mitmachen kann jeder, also Lebensmittel abgeben oder welche mitnehmen. Beispiele eins: Eine Urlaubsreise steht an, im Kühlschrank befinden sich noch Radieschen und ein Liter Milch. Beispiel zwei: Ein Kirschbaum trägt so viele Früchte, die der Besitzer niemals verwerten kann. Beispiel drei: Inhabergeführte Geschäfte haben kurz vor Ladenschluss noch einige der belegten Brötchen übrig. Hier kann über die Online-Plattform foodsharing das Ernten der Kirschen oder die Abholung der restlichen Backwaren organisiert werden. Bislang kooperieren die Hofer mit inhabergeführten Läden, Bäckereien, Privatleuten, Cafés, Kantinen. Teilnehmer haben die Möglichkeit, sich durch einen Aufkleber "Foodsharing - Wir machen mit. Bei uns landen keine Lebensmittel in der Tonne" als Lebensmittel-Wertschätzer zu kennzeichnen.

Der erste Eindruck: Während der Öffnungszeiten ist im Gebäude der Diakonie am Park immer etwas los. Die Leute kommen und gehen mit den unterschiedlichsten Anliegen. Einige von ihnen sind Lebensmittelretter oder Nutzer. Der Fair-Teiler-Schrank befindet sich im Eingangsbereich. Ein Hinweis-Schild an der Seite erklärt, welche Lebensmittel nichts im Schrank verloren haben. Zum Beispiel Alkohol, Tabak, Lebensmittel, die eine geschlossene Kühlkette brauchen wie Hackfleisch, Eier und Fisch. Auf Sauberkeit wird sehr geachtet, sogar ein Hygieneplan regelt den Einsatz der Pflegeteams.

Lebensmittel werden nach bestem Wissen und Gewissen auf Optik, Geschmack und Geruch geprüft. Der Verzehr sei auf eigene Gefahr. Befragt, was sich nach zwei Monaten als "Renner" erwiesen habe, nennt Dörner Süßigkeiten. Geöffnet ist die Diakonie am Park in Hof jeweils montags bis donnerstags von 9 Uhr bis 15 Uhr und freitags von 9 Uhr bis 12 Uhr.

Die foodsharing-Interessierten und Netzwerker treffen sich einmal im Monat zum Erfahrungsaustausch und um neue Ideen und Anregungen zu besprechen. Diesmal am 24. Juni ab 18 Uhr auf dem Gelände von Awalla in Hof. Einen Tag vorher, zum Hofer Umwelttag, betreiben sie zusammen mit dem Tauschring einen Informationsstand auf dem Theresiensteingelände.

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