Hof - Viele Einzelhandelsgeschäfte haben geschlossen wegen der Corona-Krise. Ab 27. April dürfen Geschäfte mit einer Verkaufsfläche bis zu 800 Quadratmeter wieder öffnen - unter Einhaltung von Schutzmaßnahmen. Ein Aufatmen für den verlustgeplagten Einzelhandel? Lutz Pfersdorf, Chef des Hofer Einzelhandesverbands, sagt: "Jein. Es wird höchste Zeit, dass Geschäfte wieder öffnen dürfen." Bereits in den Jahren vor Corona sei der Einzelhandel durch den hohen Warendruck der großen Ketten und das Online-Kaufverhalten von Konsumenten in die Bredouille geraten. "Durch Corona kam es zur Katastrophe", sagt Pfersdorf. Es könne nicht weitergehen wie bisher: "Der Einzelhandel muss sich komplett neu aufstellen, um an dieser Krise wachsen zu können." Rote Zahlen seien wohl vorprogrammiert, bis sich die Wirtschaft wieder erholt. "Der Einzelhandel in Hof muss näher zusammenrücken und den Kunden besser abholen", erklärt Pfersdorf. Damit meint er etwa eine Angleichung der Öffnungszeiten. Mehr Einheitlichkeit und eine bessere Internet-Präsenz wünscht er sich ebenfalls: "Der stationäre Einzelhandel muss digital werden." Die Beschränkungen wie Abstand halten, Mundschutz tragen und nur eine begrenzte Anzahl an Kunden im Verkaufsraum sieht er nicht als Problem: "In Plauen, Wiesbaden und Frankfurt hat es funktioniert. Kunden können sich an solche Regeln gewöhnen und daran halten."