Arno Pfaffenberger von der Partei "Mut" war aus Kulmbach nach Hof gekommen, um, wie er sagte, gegen den Abbau demokratischer Grundrechte zu kämpfen. Das neue PAG schaffe eine Polizeibehörde, deren Vollmachten einzigartig in Deutschland seien. Auf öffentlichen Versammlungen könne die Polizei demnach unbegrenzt Übersichtsaufnahmen anfertigen und das gesprochene Wort mitschneiden. Pfaffenberger rief dazu auf, an bevorstehenden Demos in Bamberg und Bayreuth teilzunehmen.
Michael Böhm, Vorsitzender des Kreisverbandes Hof-Wunsiedel der Piratenpartei, hatte die Veranstaltung koordiniert; er gab sich nach ihrem Abschluss erstaunt über den Erfolg: "Mit so vielen Teilnehmern hätte ich nicht gerechnet." Böhm sprach hinterher von rund 250 Demonstranten - die Polizei schätzte die Zahl eher auf 120 bis 150. "Piraten"-Mitglieder seien dafür aus ganz Franken angereist.
Aber auch aus Hof und Umgebung sah man viele bekannte Gesichter. Stellvertretender SPD-Bezirksvorsitzender Ulrich Scharfenberg sagte auf Nachfrage, es gebe eine Diskrepanz zwischen gefühlter und tatsächlicher Sicherheit in Bayern. Um das subjektive Sicherheitsgefühl zu erhöhen, brauche es mehr Polizei auf der Straße und damit mehr Personal, aber keine neuen Gesetze.
Für die SPD war auch die Journalistin Silke Malburger dabei. Ihr sei es wichtig gewesen, Solidarität mit der Polizei zu zeigen und die Leute auf der Straße zum Nachdenken zu bringen. Nanne Wienands, unter anderem Mitglied beim Hofer Bündnis für Zivilcourage, zeigte sich begeistert, dass so viele junge Leute bei der Demonstration mitgemacht hätten.
Sie selbst sei dabei gewesen, weil die politische Lage es gebiete, denn: "Wir waren schon mal sehr viel weiter in der Entwicklung unserer freiheitlichen Gesellschaft."