Hof Seit 40 Jahren Musik zu Ehren Gottes

Bernhard Kuhn
Dekan Andreas Seliger (links) überreicht die Ehrenurkunde des Freistaates Bayern an Ludger Stühlmeyer (rechts). Im Hintergrund Pastor Jürgen Kämpf und die Ministrantin Weronika Kusmierz. Foto: Kuhn

Der Kirchenmusiker Ludger Stühlmeyer steht seit 40 Jahren im Dienste der katholischen Kirche und ist seit 25 Jahren im Dekanat Hof tätig. Nun wurde er zum wiederholten Mal geehrt.

 
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Hof - Am Hochfest der Apostelfürsten Petrus und Paulus am 29. Juni hat der Hofer Dekan Andreas Seliger zusammen mit seinem Studienkollegen Pastor Dr. Jürgen Kämpf aus der Diözese Fulda einen festlichen Gottesdienst in der Hofer Marienkirche zelebriert. Dabei wurde auch der Hofer Stadtkantor Ludger Stühlmeyer mit der Ehrenurkunde des Freistaates Bayern ausgezeichnet. Denn seit bereits 40 Jahren steht Stühlmeyer als Kirchenmusiker im Dienste der katholischen Kirche. Seit 25 Jahren ist er Stadtkantor im Dekanat Hof. Barbara und Ludger Stühlmeyer gestalteten den Gottesdienst an der Orgel aus.

Ob Orgel, Posaunen oder Kirchenchor - Kirchenmusik spielt eine wichtige Rolle im Gottesdienst und im Alltag der Christen. Die Geschichte der sakralen Musik im Christentum beginnt schon in den ersten Gemeinden, und die gesamte biblische Tradition ist reich an Musik, Liedern und Gesang. Auch der 150. Psalm des Psalters bringt zum Ausdruck, dass der Sinn der Schöpfung im Lob Gottes liege: "Alles, was atmet, lobe den Herrn!"

Seit 1994 ist Stühlmeyer Hofer Stadtkantor, Dekanatskantor des Dekanats Hof und als Mitarbeiter des Bamberger Amts für Kirchenmusik in der Ausbildung tätig und mehrfach ausgezeichnet. 2011 verlieh ihm die Stadt Hof bereits für besondere kulturelle Leistungen die Johann-Christian-Reinhardt-Plakette.

2013 zeichnete ihn der kirchenmusikalische Dachverband der katholischen Bistümer in Deutschland mit dem Titel Musikdirektor aus. 2015 hatte die Deutsche Bischofskonferenz ihn als ihren Kirchenmusikreferenten am Deutschen Liturgischen Institut in Trier vorgesehen. Die Stelle trat er jedoch nicht an - eine glückliche Wendung für die Stadt Hof. Im Mai 2018 betitelte der bayerische Ministerpräsident Markus Söder Stühlmeyer als "herausragenden Botschafter unserer Heimat".

Dekan Andreas Seliger überreichte Stühlmeyer nun die Urkunde, in der die bayerische Staatsministerin für Familie Arbeit und Soziales, Kerstin Schreyer, ihren Dank und Anerkennung für seine treuen Dienste ausdrückt. Seliger bedankte sich auch mit einem Geschenk des Dekanats. Er wünschte Stühlmeyer "weiterhin alles Gute und Gottes reichen Segen". "Der Schatz der Kirchenmusik möge mit größter Sorge bewahrt und gepflegt werden, denn ihr Klang vermag die Herzen mächtig zu Gott und zum Himmel emporzuheben", sagte Seliger.

Ludger Stühlmeyer wurde 1961 im Bistum Osnabrück in einer Musikerfamilie geboren und trat seine erste Stelle im Mai 1980 an der St.-Petruskirche in Melle am Teutoburger Wald an. 1988 wechselte Stühlmeyer in das Bistum Münster, wo er im östlichen Münsterland Seelsorgebereichskantor wurde. Damals hatte diese Stelle für die Kirchenmusik Modellcharakter zur Erprobung eines neuen Stellenprofils.

Nach dem Abitur am Gymnasium in Melle studierte Ludger Stühlmeyer zunächst Kirchenmusik, Alte Musik und Gesang an der Hochschule für Künste in Bremen. Weitere Studien folgten im Fach Gregorianik bei Luigi Agustoni an der Theologischen Fakultät Lugano in der Schweiz und beim Theologen und Kantor Godehard Joppich an der Folkwang-Hochschule in Essen. Das Kompositionshandwerk erlernte er bei den Komponisten Günther Kretzschmar in Bremen, Helge Jung in Berlin und Karlheinz Stockhausen in Köln, einem der renommiertesten Komponisten der Neuzeit.

1988 entschloss er sich mit dem Wechsel in das Bistum Münster an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster zu einem weiteren Studium der Theologie, Philosophie und Musikwissenschaft, das er mit der Promotion zum Doktor der Philosophie abschloss.

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