Hof "Sind wir denn weniger wert?" - Sana-Mitarbeiter streiken für mehr Lohn

Mehr als 100 Beschäftigte des privaten Hofer Sana-Klinikums haben am Mittwoch ihrem Unmut Luft gemacht. Sie fordern eine Angleichung ihrer Gehälter an die der Beschäftigten in öffentlichen Krankenhäusern.

 Foto: Verdi

Hof - „Selbe Arbeit Niedrigerer Arbeitslohn“ und „Systemrelevant Aber Null Anerkennung“ war am Mittwoch auf selbstgemalten Schildern vor dem Sana-Klinikum in Hof zu lesen Mit einer sogenannten "Aktiven Mittagspause" traten mehr als 100 Beschäftigte des Klinikums einen Tag vor dem zweiten Verhandlungstag mit dem Sana-Konzern am 12. August für ihre Forderungen ein.

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Die in der Gewerkschaft Verdi organisierten Beschäftigten der privaten Sana-Kliniken fordern in der derzeitigen Tarifrunde eine Angleichung an die Beschäftigten der öffentlichen Krankenhäuser, was etwa eine Entgeltsteigerung um acht Prozent und eine volle Jahressonderzahlung bedeuten würde. „In der ersten Verhandlungsrunde haben die Arbeitgeber gar nichts angeboten. Für die zweite Verhandlung erwarten
wir mehr Respekt und Anerkennung", ist Arzthelferin Lisa Klinger in einer Pressemitteilung der Gewerkschaft zitiert. "Sind wir denn weniger wert als die Beschäftigten der öffentlichen Krankenhäuser? Auch unsere Arbeit ist systemrelevant. Sana kann sich bei einem Reingewinn von 13 Millionen Euro durchaus leisten, seine Beschäftigten endlich wie in anderen Krankenhäusern zu bezahlen“, so die Arzthelferin weiter.

Man versorge während der Corona-Pandemie die Patienten und habe "sicher" eine Anerkennung verdient, meint Intensivpfleger Wolfgang Müller. "Doch stattdessen spart Sana doppelt: Pflegekräfte verdienen hier etwa 400 Euro weniger als in benachbarten kommunalen Kliniken und die schlechte Personalbesetzung führt zur ständigen Überlastung des Pflegepersonals. Wertschätzung und angemessene Vergütung ist hier bisher leider nur ein Traum.“

Sollte der Sana-Konzern die Forderungen seiner Beschäftigten weiterhin ignorieren, kündigt Verdi Warnstreiks an. Auch die Hofer Beschäftigten sind dazu bereit“, erklärte Gewerkschaftssekretär Martin Schmalzbauer.