Erik Winterling - zwischen ihm und Stefan Büchel, CSU, kam es hier zu einigen Wortgefechten - beharrte darauf, dass die dem Baubeschluss zugrundeliegenden Zahlen mittlerweile veraltet seien. Viele Fragen stellten sich heute neu, zum Beispiel nach der Entwicklung des öffentlichen Nahverkehrs und des Flächenverbrauchs. Achim Hager indes lehnte, wie seine Fraktionskollegen Patrick Wohlleben und Erich Pöhlmann, eine erneute Debatte ab: "Wir haben Baurecht!" Stefan Breuer warf ein, ein Gutachter habe seinerzeit zwar bestätigt, dass der Verkehr auf der Ortsdurchfahrt bis 2025 etwas abnehmen werde - dass dies aber kein entscheidender Rückgang sein werde. Markus Retsch erklärte, er habe nichts gegen eine Kommunikationsoffensive, allerdings müsse diese zukunftsgerichtet sein, zu Themen wie Ortsentwicklung und Durchgangsstraße, und auf der Basis des gerichtlich erteilten Baurechts für die Umgehung stehen.
Gegen die zwei Stimmen der UWO lehnte der Ausschuss schließlich den Antrag auf eine Kommunikationsoffensive ab. Auf Vorschlag des Bürgermeisters wird die Gemeinde aber auf ihrer Homepage den Planfeststellungsbeschluss und das Urteil des Verwaltungsgerichts verlinken.
Ein weiterer Antrag der UWO zielte auf das geplante ISEK (Integriertes städtebauliches Entwicklungskonzept) und damit indirekt wiederum auf die Ortsumgehung. Die UWO kritisierte, dass das ISEK ausschließlich auf der Realisierung der Umgehung basiere - und somit die Möglichkeit einer gezielten Ortsentwicklung bei gleichzeitigem Verzicht auf die neue Straße gänzlich außer Acht lasse. Bürgermeister Breuer hielt dagegen, erst durch das Baurecht für die Umgehung sei es jetzt möglich, das ISEK konkret anzugehen und Förderungen zu beantragen. "Die Regierung wird kein ISEK fördern bei zwei komplett verschiedenen Planungsgrundlagen", betonte Breuer.
In ihrem eigentlichen Antrag forderte die UWO, noch einmal die Förderanträge zu überprüfen und zu diskutieren. Da die Formulierung jedoch einige verwaltungstechnische Unklarheiten enthielt, beschloss der Ausschuss schließlich mit Zustimmung der UWO, diesen Tagesordnungspunkt zu vertagen.