Hof - Die kleine Gruppe, die an diesem Vormittag aufbegehrt gegen die große Bahn, verliert sich auf dem Hofer Hauptbahnhof. Zehn Mitglieder lassen sich von unserem Fotografen ablichten mit dem Transparent, auf dem sie verkünden: "Wir streiken". Der längste Lokführerstreik in der Geschichte der Deutschen Bahn, der die Computer der Nachrichtenagenturen heiß laufen lässt und der in den deutschen Ballungszentren und in der Logistikbranche einige Aufregung auslöst, strahlt eher "sanft" aus auf die Region "in Bayern ganz oben". Das liegt daran, dass viele kleine Bahnstrecken zwischen Hof, Rehau, Naila, Münchberg und Helmbrechts nicht vom Zug-Giganten Deutsche Bahn, sondern von Privatbahnen wie Agilis, Erfurter Bahn und Vogtland-Bahn (Alex) bedient werden. Und es liegt an einem offenbar ausgeklügelten Notfahrplan, mit dem die Bahn die Auswirkungen des Streiks halbwegs abzufedern versucht.