Hof - In sphärischer Ruhe quellen lang gehaltene Töne aus dem Orchestergraben im Großen Haus des Theaters Hof. Ganz langsam türmen sie sich zu komplexeren Klängen auf, während dem Publikum auf dem Gaze-Vorhang Wolken entgegenfliegen. Hinter der halb transparenten Wand erhebt sich aus Schwaden von Bühnennebel eine Frau. Ihr langer blonder Zopf wächst unter einer Fliegermütze hervor. "Sag mir, Vater, wo ich hingeraten bin?", fragt sie in Richtung Publikum. Die Antwort ihres Vaters, des Gottes Indra, kommt von hinten oben: Im Rang hat Regisseur Lothar Krause den Männerchor postiert - und weicht damit gleich die gewohnte Raum-Ebene des Theaters, in der man alle Akteure auf der Bühne vermutet, auf. Auf der Erde befindet sie sich. Und soll das Leid der Menschen kennenlernen.