Hofer Filmtage Chris Kraus erhält Hans-Vogt-Filmpreis

Am Filmabend der Unternehmerinitiative Hochfranken ist zum elften Mal der Hans-Vogt-Preis der Stadt Rehau und der Sparkasse verliehen worden. Der Glückliche ist einer, der in Hof groß geworden ist und das Festival im Herzen trägt.

 
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Edgar Reitz, Wim Wenders, Michael Verhoeven, Doris Dörrie, Dominik Graf, Caroline Link: Die Liste der Preisträger des mit 5000 Euro dotierten Hans-Vogt-Filmpreises der Stadt Rehau und der Sparkasse Hochfranken ist lang. Seit Mittwochabend reiht sich nun auch Chris Kraus ein. Der frühere Journalist, der heute als Autor und Regisseur arbeitet, ist ein langjähriger Gast des Hofer Festivals und machte sich als dramaturgischer Berater und Buchautor für große Namen wie Volker Schlöndorff, Rosa von Praunheim oder Detlev Buck früh einen Namen. 2014 erhielt er bereits den Filmpreis der Stadt Hof.

Kraus war erstmals im Jahr 2006 mit seinem Spielfilm „Vier Minuten“ im Programm der Filmtage vertreten. Anschließend liefen „Poll“ (2010), „Rosakinder“ (2012) und „Die Blumen von Gestern“ (2016) mit Lars Eidinger, Hanna Herzsprung, Eva Löbau und Jan Josef Liefers. Das Porträt über den Holocaust-Forscher Totila Blumen eröffnete das Hofer Festival und war 2017 in mehreren Kategorien für den Deutschen Fernsehpreis und viele weitere Awards nominiert.

Der gebürtige Göttinger ist nicht nur als Regisseur tätig. Auch an Opern-Inszenierungen wirkte er mit und hat auch dort schon Auszeichnungen wie den renommierten Opernpreis Premio Abbiati bekommen. Zusätzlich ist Kraus auch Buchautor und hat mit dem Roman „Das kalte Blut“ die SS-Vergangenheit seines Großvaters aufgearbeitet. Seine nächste Veröffentlichung ist jedoch wieder ein Film: Die Fortsetzung zu „Vier Minuten“ ist bereits abgedreht.

Ohne Hans-Vogt gäbe es das moderne Kino nicht

Die Erfindung des Lichttonfilms durch den Wurlitzer Hans Vogt, 1890 geboren, war vor 100 Jahren bahnbrechend. Seit der Vorführung des Films „Der Brandstifter“ im Berliner Alhambra-Kino vor 100 Jahren gibt es die synchrone Wiedergabe von Bild und Ton.

Die Hofer Filmtage zeigen deshalb in einer Sondervorstellung am Donnerstag um 12.15 Uhr im Central-Kino den Film „Wurlitzer oder die Erfindung der Gegenwart“ aus dem Jahr 1985. Die Regisseure Antje Starost und Hans Helmut Grotjahn zeichnen vor allem auch die Geschichte der weltberühmten Wurlitzer Music Box und der Wurlitzer Kino-Orgel, die den Stummfilm zunächst begleitete, nach, bevor Hans Vogt nach einem Schlüsselerlebnis auf dem Jahrmarkt den Lichttonfilm erfand.

Die Dokumentation, die 2012 ebenso mit dem Filmpreis der Stadt Rehau ausgezeichnet worden war, verbindet die Geschichte des eigenbrötlerischen Tonfilm-Erfinders, der in die Fremde ging, mit den Wurlitzern, die am Ort geblieben sind. Der Film dauert 95 Minuten und läuft nur am Donnerstag.

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